Ausstellung zeigt Inspirationsquellen von Gerhard Richter

Foto: Pixabay
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BERLIN: Der Maler Gerhard Richter gilt international seit Jahrzehnten als einer der wichtigsten - und teuersten - Künstler. Was inspiriert eine solche Ausnahmegestalt zu den so begehrten künstlerischen Arbeiten? Eine Ausstellung in Berlin gibt nun einen kleinen Einblick in die Gedankenwelt des Malers. «Gerhard Richter. Atlas-Übersicht 1:2» ist von Freitag an bis zum 3. Januar im Atelier Liebermann neben dem Brandenburger Tor zu sehen.

Gezeigt werden mehr als 8000 teils sehr kleinformatige Bildmotive, die Richter nach einem Ordnersystem als Inspirationsquelle und Materialsammlung angelegt hat. Die Veranstalter sprechen von einem Schlüsselwerk für das Verständnis von Richters Arbeiten.

Der heute 88 Jahre alte Richter bewahrte die gesammelten Materialien zunächst in Mappen und Schubladen auf. Erst später begann er, die möglichen Bildvorlagen zu sichten. Was etwa für seine Gemälde wichtig war, wurde zu thematisch orientierten Tafeln zusammengestellt und aufgeklebt. Neben zahlreichen Fotos verwendete Richter dabei auch etwa Zeitungsausschnitte, aber auch kleine Zeichnungen oder Miniaturen von Entwürfen. Die Ausstellung zeigt die thematische Bandbreite von Familienaufnahmen über Landschaftsdarstellungen, Naturabbildungen, Architektur, Porträts oder Stillleben.

Zwischen vielen unbekannt erscheinenden Motiven sind immer wieder Vorlagen zu entdecken, die Richter für eine seiner bekannten Arbeiten verwendete. So befassen sich Teile des Atlas mit Darstellungen rund um die in der terroristischen RAF aufgegangene Bader-Meinhof-Gruppe, die Richter zu einer Serie von Schwarz-Weiß-Bildern inspirierten. Bei den Familienbildern ist die Vorlage für «Betty» zu finden, das berühmte Porträt von Richters sich von den Betrachtenden abwendender Tochter. Auch Vorarbeiten zu «Schwarz Rot Gold», eine 21 Meter hohe Arbeit in der Westeingangshalle des Reichstagsgebäudes, zeigt die Ausstellung.

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