Ausspionieren und Nummern-Tausch

So arbeiten Schweden und Südkorea

Shin Tae-yong, Trainer der südkoreanischen Nationalmannschaft. Foto: epa/ Yonhap
Shin Tae-yong, Trainer der südkoreanischen Nationalmannschaft. Foto: epa/ Yonhap

NISCHNI NOWGOROD (dpa) - Bisher galten Schweden und Südkorea als Außenseiter in der deutschen Vorrundengruppe. Doch beide arbeiten mit geheimen Methoden und gewieften Tricks. Am Montag zeigt sich, wer cleverer war.

Das auf den ersten Blick unscheinbare Aufeinandertreffen zwischen Schweden und Südkorea entwickelt sich zu einem Gipfel von geheimen und mysteriösen Tricks. Einen Tag vor dem direkten Aufeinandertreffen am Montag (14.00 Uhr/ARD) in Nischni Nowgorod offenbarten beide Trainer, mit welchen Kniffen sie sich auf den WM-Auftakt in der deutschen Vorrundengruppe F vorbereitet haben.

Die Asiaten tauschten beispielsweise die Nummern auf ihren Trikots in der Vorbereitung, um die Rivalen in die Irre zu führen. «Wir machen das auch, weil europäische Teams uns beobachten. Das ist einer der Gründe. Wir wollen die Schweden verwirren», sagte Trainer Tae-Yong Shin. Statt der Starspieler Heung-Min Son oder Emil Forsberg geht es vor dem Duell plötzlich um Spione, Ausspähen und geheime Methoden, um den Gegner bestmöglich zu täuschen. Son soll während der Vorbereitung gar vier verschiedene Nummern getragen haben, wie eine Reporterin berichtete. Shin widersprach dem am Sonntag nicht.

Der gewiefte Taktikfuchs an Südkoreas Seitenlinie wies zudem auf die fortgeschrittene Technik hin, mit der die FIFA dieses Endturnier überwacht. «Wir bereiten die Spieler darauf vor. Es gibt 32 Kameras, die das Feld zeigen. Du kannst vielleicht einen Schiedsrichter täuschen, aber nicht die Kameras», behauptete der Trainer. Geschundene Fouls oder Schwalben lohnten also ohnehin nicht, meint der Jahre alte Shin.

Schwedens Trainer Janne Andersson entschuldigte sich am Sonntag dafür, dass ein Mitglied des Trainerstabes das Training der Südkoreaner in der Vorbereitung in Österreich besucht hatte. «Er hat von einer Trainingseinheit gehört. Er hat nicht verstanden, dass es eine geschlossene Sitzung war», sagte der Coach. Daraufhin habe das Mitglied des Trainerstabes die Einheit aus größerer Distanz weiter beobachtet. Auch deshalb dürften die Südkoreaner nun mit ihren harschen Aussagen und dem kuriosen Nummerntausch reagiert haben.

Beide Teams treffen bei der Fußball-WM in Russland auch auf Weltmeister Deutschland. Italien-Bezwinger Schweden fordert die DFB-Elf am kommenden Samstag (20.00 Uhr/ARD und Sky) in Sotschi im zweiten Gruppenspiel. Der WM-Vierte 2002 aus Asien trifft am letzten Vorrundenspieltag am 27. Juni (16.00 Uhr/ZDF und Sky) auf das Team von Bundestrainer Joachim Löw.

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