Auslandsfußball kompakt am Sonntag

Fotomontage: DER FARANG
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In Liverpool sorgt sich eine Vereinslegende um die Reds, deren Krise weitergeht. Wie Klopp ist auch Chelsea-Coach Thomas Tuchel nicht zufrieden, verliert aber wenigstens nicht. Real Madrid mit Toni Kroos setzt derweil seine Aufholjagd fort.

BERLIN: In den europäischen Top-Ligen gibt es bekannte Gewinner und berühmte Verlierer. Der größte Verlierer ist der FC Liverpool mit Jürgen Klopp. In Spanien rückt Real Madrid hingegen immer weiter an die Spitze heran.

ENGLAND 1: Die Krise beim englischen Meister FC Liverpool geht weiter. Das 0:2 gegen den FC Everton war die vierte Liga-Niederlage in Serie, durch die der Meister als Tabellen-Sechster außerhalb der Champions-League-Plätze liegt. Zudem droht mit Kapitän Jordan Henderson der Ausfall eines weiteren Leistungsträgers. «Niemand aus dem medizinischen Team ist positiv gestimmt», sagte Klopp. «Es sieht nicht gut aus.»

Vier Heimspiele in Serie verlor Liverpool zuletzt vor fast 100 Jahren im Dezember 1923. Tatsächlich ist Klopps Team, das im Vorjahr mit 18 Punkten Vorsprung Meister wurde, in dieser Saison nicht mehr wiederzuerkennen. «Das ist nur ein Schatten der Liverpool-Mannschaft der letzten drei Jahre», klagte Clublegende Graeme Souness beim Sender Sky Sports: «Jetzt will jeder gegen sie spielen, weil sie ein leichtes Ziel sind. Es tut mir weh, so etwas zu sagen.»

ENGLAND 2: Thomas Tuchel bleibt mit dem FC Chelsea weiter unbesiegt, musste sich aber drei Tage vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Atlético Madrid mit einem 1:1 (0:1) beim FC Southampton mit Coach Ralph Hasenhüttl begnügen. Chelsea spielte mit den Nationalspielern Timo Werner und Antonio Rüdiger und liegt drei Zähler vor Liverpool. Tuchel ärgerte sich über «verpasste Gelegenheiten» und war mit seinem Team nicht zufrieden. Besonders hart traf es Callum Hudson-Odoi, den Tuchel nur 20 Minuten nach seiner Einwechslung wieder vom Platz holte.

Tabellenführer Manchester City mit Ilkay Gündogan gewann drei Tage vor dem Champions-League-Achtelfinale gegen Borussia Mönchengladbach verdient mit 1:0 (1:0) beim FC Arsenal und feierte bereits den 13. Liga-Erfolg in Serie. Mit zehn Punkten Vorsprung nach 25 Spielen ist die Mannschaft des ehemaligen Bayern-Trainers Pep Guardiola klar auf Meisterkurs. Raheem Sterling traf schon der zweiten Minute zum Sieg.

SPANIEN: Auf dem Weg zum elften Meistertitel hat Tabellenführer Atlético Madrid zum zweiten Mal innerhalb von vier Tagen gegen UD Levante gepatzt. Die Rojiblancos verloren am Samstag mit 0:2, nachdem sie bereits am Mittwoch in einem Nachholspiel nur 1:1 gespielt hatten. Nicht nur, dass Atlético sich kein Selbstvertrauen für das Duel in der Königsklasse gegen den FC Chelsea holte. Vielmehr schmolz der einst komfortable Vorsprung auf Real Madrid auf drei Zähler. Real setzte sich mit 1:0 beim abstiegsbedrohten Real Valladolid durch. Nationalspieler Toni Kroos, der mit seinem Team am Mittwoch im Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League bei Atalanta Bergamo antritt, leitete den Sieg mit einem Freistoß ein, den Casemiro verwandelte. «Wir haben seit drei Spielen kein Gegentor mehr kassiert, und das ist wichtig», sagte Coach Zinedine Zidane.

Der FC Barcelona hat den achten Ligasieg in Serie leichtfertig verspielt und die nächste Enttäuschung hinnehmen müssen. Lionel Messi erzielte beim 1:1 (1:0) am Sonntag gegen den FC Cadiz die Führung per Foulelfmeter (32. Minute). In der Schlussphase kam der Abstiegskandidat allerdings zum schmeichelhaften Ausgleich, Álex Fernández ließ dem deutschen Nationalkeeper Marc-André ter Stegen ebenfalls per Foulelfmeter keine Chance (89.).

ITALIEN: Inter Mailand ist mit einem überzeugenden Derby-Sieg dem ersten Meistertitel seit 2010 einen großen Schritt näher gekommen. Die Nerazzurri siegten am Sonntag beim AC Mailand klar mit 3:0 (1:0) und bauten damit den Vorsprung zum zweitplatzierten Stadtrivalen in der italienischen Fußball-Liga Serie A auf vier Zähler aus. Derby-Held war der Argentinier Lautaro Martinez, der die ersten beiden Treffer erzielte (5. und 57. Minute). Torjäger Romelu Lukaku machte mit seinem 17. Saisontor im 174. Serie-A-Stadtduell alles klar(66.). Milans Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic blieb dagegen blass und wurde ausgewechselt.

Lazio Rom hat sich mit einem 1:0-Sieg gegen Sampdoria Genua auf das Champions-League-Duell mit dem FC Bayern München am Dienstag eingestimmt. «Ich bin sehr zufrieden mit diesem Sieg. Wir wollten dieses Achtelfinale mit all unserer Kraft, und jetzt werden wir versuchen, es von unserer besten Seite zu spielen», sagte Lazio-Coach Simone Inzaghi nach dem siebten Heimerfolg in einem Pflichtspiel nacheinander. Lazio hat seit Mitte Dezember alle Partien im heimischen Olympiastadion gewonnen.

FRANKREICH: Ex-Bayern-Trainer Niko Kovac greift mit der AS Monaco in den Titelkampf der französischen Ligue 1 ein. Die Monegassen siegten am Sonntag bei Meister Paris Saint-Germain 2:0 (1:0) und sind damit weiter seit über zwei Monaten ungeschlagen. Monaco liegt mit 52 Punkten als Vierter nur noch zwei Zähler hinter PSG, das Dritter ist. Tabellenführer bleibt OSC Lille (58) durch ein klares 4:1 beim FC Lorient. Olympique Lyon (55), bereits am Freitag mit 3:2 bei Stade Brest erfolgreich, folgt auf Platz zwei.

NIEDERLANDE: Mit seinem ersten Doppelpack in der niederländischen Meisterschaft hat Mario Götze der PSV Eindhoven noch zum 3:1 (0:1)-Sieg über Vitesse Arnheim verholfen. Durch den Erfolg im Verfolgerduell am Sonntag bleibt die Mannschaft von Trainer Roger Schmidt in Sichtweite von Spitzenreiter Ajax Amsterdam. Schmidt wechselte Götze in der 64. Minute beim Stand von 0:1 ein, nach dem Ausgleich durch Donyell Malen (66.) wurde der deutsche Weltmeister von 2014 mit seinen Toren in der 86. und 88. Minute zum Matchwinner.

TÜRKEI: Götzes Weltmeister-Kollege Mesut Özil hat mit seinem neuen Club Fenerbahce Istanbul einen Rückschlag im Titelrennen der türkischen Süper Lig erlitten. Der Traditionsclub verlor am Sonntag gegen Göztepe Izmir 0:1 (0:1). Damit liegt Fenerbahce als Tabellendritter nun drei Punkte hinter Spitzenreiter Galatasaray Istanbul. Ex-Nationalspieler Özil stand bei Fener in der Startelf. Das Siegtor für die Gäste erzielte Halil Akbunar bereits in der neunten Minute.

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