Ausland in Kürze

Von Toten vor Tunesien bis zu Tauziehen um Tanker

Migrantenboot gekentert - 13 Leichen vor tunesischer Küste geborgen

TUNIS (dpa) - Nach einem Bootsunglück vor der Küste Tunesiens haben Rettungskräfte dort 13 Leichen afrikanischer Migranten aus dem Meer geborgen.

Die Zahl werde wahrscheinlich noch steigen, sagte Mongi Slim von der Hilfsorganisation Roter Halbmond am Samstag. Unter den Leichen seien zwei Frauen. Das Schlauchboot war am Montag aus Tunesiens Nachbarland Libyen nach Europa gestartet. Insgesamt waren nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) 86 Migranten an Bord, als es am Mittwoch nahe der tunesischen Küstenstadt Zarzis sank. Nur vier Migranten konnten gerettet werden, von denen einer später im Krankenhaus starb. Tunesien ist neben Libyen eines der wichtigsten Transitländer für afrikanische Migranten auf dem Weg nach Europa. Beim Versuch, das Mittelmeer zu überqueren, kamen dieses Jahr nach IOM-Angaben bereits mehr als 420 Menschen um.


Migranten im Ionischen Meer auf dem Weg nach Italien entdeckt

ATHEN (dpa) - Vor der griechischen Halbinsel Peloponnes hat ein Tanker 57 Migranten aufgenommen, die an Bord eines Bootes nach Italien zu gelangen versuchten.

Die Menschen seien wohlauf und sollten in einen griechischen Hafen gebracht werden, berichtete der staatliche griechische Rundfunk (ERT) am Samstag unter Berufung auf die Küstenwache der kleinen griechischen Hafenstadt Pylos. Mit von Schleusern organisierten Überfahrten aus Griechenland oder der Türkei nach Italien versuchen Migranten, die weitgehend geschlossene Balkanroute zu umgehen und auf dem Weg nach Westeuropa zu gelangen.


Elf Iraner wollten im Güterwaggon nach Deutschland

WIEN (dpa) - Zwischen Kühlschränken versteckt wollten elf Iraner in einem Güterzug von Serbien nach Deutschland reisen.

Sie wurden am Freitag im österreichischen Verschiebebahnhof Fürnitz in Kärnten entdeckt, als sie nach fast 40 Stunden in dem verplombten Güterwaggon mit Klopfzeichen auf sich aufmerksam machten, wie die Polizei am Samstag berichtete. Sie fand zwei Männer und drei Frauen zwischen 32 und 39 Jahren, einen 17-Jährigen sowie fünf Kinder zwischen vier und zwölf Jahren. Die Migranten waren nach Angaben des Roten Kreuzes bei guter Gesundheit. Sie kamen in ein Auffanglager. Die Iraner sagten nach Polizeiangaben, sie hätten pro Person 1.000 Euro für eine Fahrt nach Deutschland gezahlt. Fürnitz liegt nahe der österreichischen Grenze zu Slowenien, rund 200 Kilometer südlich von Salzburg.


Militärparade und Oppositionsdemonstration in Venezuela

CARACAS (dpa) - Vertreter von Regierung und Opposition sind in Venezuela am Freitag erneut auf die Straße gegangen.

Zum venezolanischen Unabhängigkeitstag ließ Staatschef Nicolás Maduro in Caracas Militäreinheiten defilieren. Der selbsternannte Interimspräsident Juan Guaidó führte eine Kundgebung an, die gegen den mutmaßlichen Foltertod eines inhaftierten Marineoffiziers protestierte. Maduro erklärte bei der Eröffnung der Militärparade, er erwarte in der kommenden Woche «gute Nachrichten» von den Gesprächen mit Oppositionsvertretern in Norwegen. «Wir müssen alle nachgeben, um Vereinbarungen zu erreichen», sagte der Präsident. Gleichzeitig ordnete er für den 24. Juli ein Militärmanöver an, um die Verteidigung von Venezuelas Grenzen zu sichern.


Putin und Erdogan fordern Waffenruhe in Libyen

MOSKAU (dpa) - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und sein russischer Kollege Wladimir Putin haben eine sofortige Waffenruhe im Bürgerkriegsland Libyen gefordert.

Notwendig sei eine Wiederaufnahme des Verhandlungsprozesses, teilte der Kreml in Moskau am Samstag nach einem Telefonat der beiden Staatschefs mit. Erdogan und Putin zeigten sich der Mitteilung zufolge besorgt über die Lage. Wie die türkische Agentur Anadolu meldete, gab es dort keine Details zu dem Gespräch. Seit drei Monaten gibt es rund um die libysche Hauptstadt Tripolis schwere Gefechte zwischen Anhängern der von den Vereinten Nationen gestützten Regierung und den Truppen von General Chalifa Haftar, der vom Parlament im Osten des Landes unterstützt wird.


19 Zivilisten bei Luftangriffen in Syrien getötet

DAMASKUS (dpa) - Bei Luftangriffen auf Syriens letztes großes Rebellengebiet in der Provinz Idlib sind Aktivisten zufolge 19 Menschen getötet worden.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatte am Freitag zunächst 13 zivile Todesopfer gemeldet und berichtete am Samstag von sechs weiteren Opfern binnen 24 Stunden. Seit Ende April sind Aktivisten zufolge bei Kämpfen mindestens 570 Menschen getötet worden, darunter 145 Kinder. Mehr als 300.000 weitere wurden durch die Kämpfe vertrieben.


Nordkorea wirft ausgewiesenem Australier Spionage vor

SEOUL (dpa) - Nordkorea hat einem mittlerweile aus der Haft entlassenen und ausgewiesenen australischen Studenten staatsfeindliche Umtriebe vorgeworfen.

Zwei Tage nach der Ausreise des 29-jährigen Alek Sigley nannten die Medien des abgeschotteten Staates am Samstag Anstiftung zu Verbrechen gegen Nordkorea über das Internet sowie Spionage als Gründe für die Verhaftung des Australiers. Er habe «seine Spionageaktionen ehrlich gestanden». Am Donnerstag hatte Australiens Premierminister Scott Morrison mitgeteilt, Sigley sei in Sicherheit. Der Student war aus Nordkorea über China nach Japan gereist, wo seine Frau lebt. An seiner Freilassung war die schwedische Regierung maßgeblich beteiligt. Australien hat - wie andere westliche Länder - in Nordkorea keine eigene Botschaft, sondern lässt sich dort von Schweden vertreten.


Eltern von Otto Warmbier erheben Anspruch auf nordkoreanischen Tanker

NEW YORK (dpa) - Die Eltern des in Nordkorea festgehaltenen und später gestorbenen US-Studenten Otto Warmbier erheben Anspruch auf einen nordkoreanischen Frachter, den die USA beschlagnahmt haben.

Cindy und Fred Warmbier argumentieren in einem Antrag vor einem New Yorker Gericht, der Tanker könne dazu dienen, einen Teil der Strafe von 500 Millionen US-Dollar abzubezahlen, zu der ein US-Gericht Nordkorea verurteilt hatte. Otto Warmbier war Anfang 2016 nach einer Gruppenreise in Nordkorea bei der Ausreise festgenommen und wegen «feindlicher Handlungen gegen den Staat» zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden. Im Juni 2017 wurde er in die USA gebracht und starb dort wenig später. Zuvor hatte er 15 Monate im Koma gelegen.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.