Ausgangssperre bis Ostermontag verlängert

Foto: epa/Christian Bruna
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WIEN: Österreich sieht sich mit seinen drastischen Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus auf dem richtigen Weg. Für Kanzler Kurz ist daher die logische Konsequenz: Weiter so - und das bis Ostern.

Wegen der Coronakrise soll Österreich nun sogar bis zum Ostermontag in Minimalbetrieb laufen. Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie sind Restaurantbesuche, Shopping-Touren und Veranstaltungen jeder Art nun bis zum 13. April untersagt. Bundeskanzler Sebastian Kurz gab am Freitag in Wien bekannt, dass die drastischen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus um drei Wochen verlängert werden.

«Ich bin mir vollkommen bewusst, dass das viele Entbehrungen mit sich bringt. Dass das viel Verzicht bedeutet. Und dass der Weg, den wir gerade gehen müssen, kein einfacher ist», sagte Kurz. Es seien aber bereits erste Erfolge sichtbar. Daher sei es richtig, den Weg weiter zu gehen. «Das ist ein Marathon, aber unsere Bitte ist klar: Halten Sie durch. Jeder, der die Maßnahmen mitträgt, ist ein Lebensretter.»

Die Ausgangsbeschränkungen sind in der Alpenrepublik seit Montag in Kraft und haben den Alltag deutlich entschleunigt. Leere Plätze prägen das Bild der Städte. Die Gastronomie wurde komplett eingestellt. Zahlreiche Geschäfte mussten schließen. Zudem stoppten Universitäten und Hochschulen den Lehrbetrieb. Auch der öffentliche Nahverkehr wurde eingeschränkt und wird kaum noch genutzt.

Die Regierung rief die Menschen auf, nur raus zu gehen, wenn sie einkaufen, arbeiten oder anderen Menschen helfen müssen. Spaziergänge bleiben erlaubt, sollen aber alleine gemacht werden. Die Polizei weist Gruppen auf den Straßen darauf hin, nicht zusammen zu stehen. Theater und Museen sind geschlossen. Auch Sportveranstaltungen wurden abgesagt.

«Ich möchte der Bevölkerung meinen Dank aussprechen - für die Art und Weise, wie die Maßnahmen mitgetragen werden», sagte Kurz. «Wir dürfen nicht nachlassen. Wir müssen die Maßnahmen, die wir gesetzt haben, weiter fortsetzen.» Vizekanzler Werner Kogler sagte, dass die Menschen «die Hoffnung nicht verlieren und mutig bleiben» müssten.

Dem Gesundheitsministerium zufolge gibt es in Österreich inzwischen rund 2300 bestätigte Fälle an Sars-CoV-2-Infektionen. 70 Erkrankte müssten derzeit in Krankenhäusern behandelt werden, 13 Erkrankte seien in der Intensivbehandlung. Sechs Menschen starben. Das Bundesland Tirol ist inzwischen vollständig unter Quarantäne.

«Wir haben weitestgehend milde Krankheitsverläufe», sagte Gesundheitsminister Rudi Anschober. Zudem seien die täglichen Zuwachsraten deutlich gesunken - von tageweise 40 Prozent vor rund 2 Wochen auf derzeit rund 20 Prozent. «Diese Entwicklung reicht uns aber bei Weitem noch nicht aus. Das Ziel ist ein einstelliger oder gar kein Wachstumsbereich mehr.»

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