Auftragskiller auf Sinnsuche: Brad Pitt ist zurück im Kino

Foto: Pixabay/Mohamed Hassan
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BERLIN: In einem japanischen Hochgeschwindigkeitszug treffen mehrere Auftragsmörder aufeinander. Brad Pitt spielt in «Bullet Train» den etwas depperten Killer Ladybug. Der kommt gerade frisch vom Life Coach. Und was passiert dann?

Wenn es so etwas wie ungeschriebene Regeln für Auftragskiller gibt, dann könnte eine lauten: Hab' bei einem Job stets eine Waffe dabei. Brad Pitts neue Filmfigur bricht damit schon in den ersten Minuten. Der Hollywoodstar spielt in «Bullet Train» einen Auftragsmörder, der irgendwie kein großer Fan von Gewalt ist. Mit Fischerhut und Trenchcoat schleicht er durch eine japanische Großstadt und will etwas ändern in seinem Leben.

«Ich bin bereit. Du bekommst eine neue und verbesserte Version von mir», erzählt er seiner Kontaktfrau am Telefon. Denn eins scheint er zu bedauern - dass seine Aufträge bisher immer aus dem Ruder liefen. Jetzt will er es mit dem Mantra versuchen: «Wenn du Frieden in die Welt bringst, bekommst du Frieden zurück.»

Die Frauenstimme am Ende der Leitung klingt amüsiert. «Du scheinst zu vergessen, was du beruflich machst... nimm die Waffe», befiehlt sie. Unter dem neuen Codenamen Ladybug (dt.: Marienkäfer) soll er einen japanischen Hochgeschwindigkeitszug betreten und eine Aufgabe erledigen. Pitts Filmfigur lässt die Waffe im Schließfach, aber die Aufgabe wird alles andere als unblutig. Im Zug von Tokio nach Kyoto trifft er auf mehrere Auftragsmörder. Sie alle verfolgen unterschiedliche Ziele, sind aber auf gewisse Weise miteinander verbunden.

Meist funktionieren Filme ganz gut, die auch mal mit ihren eigenen Regeln brechen. Die Actionkomödie «Bullet Train» gehört dazu. Denn irgendwie nimmt sie sich nicht ganz so ernst. Regisseur David Leitch («Deadpool 2») inszeniert Schlägereien und andere körperliche Kraftakte, die jeglichen physikalischen Gesetzen trotzen.

Killer haben Codenamen wie Lemon und Tangerine. Die beiden streiten darüber, wie viele Menschen sie jetzt eigentlich beim letzten Auftrag getötet haben. Waren es 16? Oder doch 17? Ladybug jedenfalls schlägt Tangerine im Zug vor, ob sie ihre Fehde «nicht lieber ausdiskutieren» wollen. Der ist davon nicht begeistert.

Brad Pitt spielt seinen Auftragskiller sehr amüsant - dass ihm die etwas depperten Rollen liegen, hat er beispielsweise in Quentin Tarantinos «Once Upon a Time in Hollywood» gezeigt. Damals spielte er an der Seite von Leonardo DiCaprio. Drei Jahre ist es her, dass sie den Film in Deutschland vorstellten.

Mitte Juli kehrte Pitt nun mit seinem neuen Filmteam nach Berlin zurück. Es wurden Fotos gemacht (Brandenburger Tor im Hintergrund), Fragen beantwortet und viele, viele Selfies mit Fans geschossen. Mit dabei waren auch Aaron Taylor-Johnson und Brian Tyree Henry.

Die beiden spielen im Film ein Team, das gemeinsam Killerjobs erledigt. Und die man trotz der Blutbäder, die sie anrichten, recht sympathisch finden kann. Allen voran Lemon, der es sich zur Fähigkeit macht, Menschen zu analysieren - indem er nutzt, was er in der Kinderserie «Thomas, die kleine Lokomotive» gelernt hat. So kategorisiert er Menschen anhand verschiedener Zug-Arten, die in der Serie vorkommen. Ein recht forcierter Running Gag, der am Ende aber viele Lacher bringt.

Der Film ist eine Romanadaption des japanischen Autors Kotaro Isaka. Man kann sich natürlich fragen, warum «Bullet Train» das japanische Setting zwar behält, aber kaum japanische Schauspielerinnen und Schauspieler einsetzt.

Dafür sind im Film von Regisseur David Leitch - der früher einmal selbst als Stuntman arbeitete, und zwar unter anderem für Brad Pitt - viele kleine Rollen oder Cameo-Auftritte mit Hollywood-Stars besetzt (Sandra Bullock, Channing Tatum oder Ryan Reynolds). Eine witzige Rolle nimmt auch eine Wasserflasche ein. Ohne zu viel zu verraten: Sie wird sozusagen ein heimlicher Protagonist des Films.

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