ATR-Flugzeuge landen in Teheran

Iran lobt EU

Eine Maschine des europäischen Herstellers ATR. Archivbild: epa/Toms Kalnins
Eine Maschine des europäischen Herstellers ATR. Archivbild: epa/Toms Kalnins

TEHERAN (dpa) - Kurz vor Toresschluss erhält der Iran noch einmal europäische Flugzeuge. Künftig wird das nicht mehr möglich sein - europäischen Unternehmen drohen empfindliche Strafen für Iran-Geschäfte, wenn sie zugleich in den USA tätig sind.

Kurz vor Beginn der US-Sanktionen gegen den Iran hat das Land fünf weitere Flugzeuge des europäischen Herstellers ATR erhalten. Die Maschinen aus einer Bestellung von insgesamt 20 Flugzeugen landeten am Sonntag auf dem Flughafen Mehrabad in Teheran und sind für die staatliche Fluggesellschaft Iran Air bestimmt.

Transportminister Abbas Achundi lobte die Europäische Union wegen ihres politischen Einsatzes für die Lieferung. «Das war ein wichtiger und positiver Schritt und zeigt, dass die EU sich an ihre Verpflichtungen aus dem Atomabkommen hält,» sagte er der Nachrichtenagentur Irna.

Laut Achundi war die Lieferung der ATR-Maschinen das Ergebnis einer klugen Politik und eines konstruktiven Dialogs mit denjenigen Ländern, die an den Atomdeal und dessen Umsetzung glauben. Dieser Dialog sei vor allem wichtig, weil die Welt es heute mit einem neuen Phänomen namens Donald Trump zu tun habe. Der stelle mit seiner «Zocker-Mentalität» die Welt jeden Tag vor neuen Herausforderungen, die nur gemeinsam zu bewältigen seien, so der Minister.

Für die Lieferung der ATR Maschinen hatte sich der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire eingesetzt. Um die Lieferung der ATR Maschinen zu ermöglichen, hatte er wochenlange Verhandlungen mit seinem amerikanischen Amtskollegen Steven Mnuchin geführt.

Der Iran hatte im vorigen Jahr mit dem italienisch-französischen Hersteller mit Sitz in Toulouse einen Vertrag für 20 ATR-Maschinen unterzeichnet. Sie sollten bis Ende 2018 geliefert werden. Doch nach dem Ausstieg der USA aus dem Atomdeal und der Verhängung neuer Sanktionen konnte dieser Vertrag nicht ganz umgesetzt werden. Von den 20 konnten bis heute nur 13 Maschinen geliefert werden.

US-Präsident Donald Trump war Anfang Mai aus dem Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen und hatte neue Sanktionen gegen das Land angekündigt. Auch europäischen Unternehmen wie Airbus und ATR drohen empfindliche Strafen für Iran-Geschäfte, wenn sie zugleich in den USA tätig sind.

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