Keine Migranten am Grenzfluss Evros gefunden

​Athen 

Ein Polizist patrouilliert an einem Stahlzaun, der entlang des Evros-Flusses in der Gegend von Feres errichtet wurde. Foto: epa/Dimitris Alexoudis
Ein Polizist patrouilliert an einem Stahlzaun, der entlang des Evros-Flusses in der Gegend von Feres errichtet wurde. Foto: epa/Dimitris Alexoudis

ATHEN: Die griechische Polizei hat nach einer umfangreichen Suchaktion keinen Migranten auf einer Kleininsel im türkisch-griechischen Grenzflusses Evros gefunden. Dies teilte der griechische Minister für Bürgerschutz Takis Theodorikakos am Dienstagabend in einer Erklärung mit. «Die türkischen Behörden haben uns über die Präsenz von Migranten informiert. Wir haben keine Migranten gefunden.»

Zuvor hatte der griechische staatliche Rundfunk berichtet, der Grenzschutz Griechenlands und Rettungsmannschaften hätten Hunderte Migranten auf der griechischen Seite des Flusses entdeckt, diese Informationen stammten dem Rundfunk nach aus Polizeikreisen.

Ob es den Migranten gelungen ist, aus eigenen Kräften nach Griechenland überzusetzen und unterzutauchen, oder ob es eine Art Nervenspiel zwischen türkischen und griechischen Sicherheitskreisen und Nachrichtendiensten ist, blieb unklar.

Entlang der griechisch-türkischen Grenze ist die Lage seit Wochen gespannt. Die Versuche von Migranten und Flüchtlingen irregulär von der Türkei aus nach Griechenland und damit in die Europäische Union zu gelangen, haben zuletzt zugenommen. Im August wurden nach griechischen Angaben mehr als 36.000 Migranten daran gehindert, über den Grenzfluss Evros überzusetzen. In den ersten acht Monaten dieses Jahres waren es nach Angaben des griechischen Ministers für Bürgerschutz Takis Theodorikakos rund 154.000 Menschen. Menschenrechtsorganisationen werfen Griechenland sogenannte «Pushbacks» (illegale Zurückweisungen) vor. Athen weist das zurück und argumentiert, es beschütze seine Grenzen und die der EU.

Die griechische Regierung will wegen der erhöhten Zahl von Migranten die Grenze zur Türkei im Nordosten des Landes fast vollständig abriegeln. Der bestehende 35 Kilometer Grenzzaun entlang des Flusses Evros wird zurzeit um 80 Kilometer ausgebaut.

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