Inseln Hochrisikogebiete

Athen beschließt Maßnahmen für Ungeimpfte 

Beamte der griechischen Küstenwache überprüfen die Dokumente von Passagieren im Hafen von Piräus bei Athen. Foto: epa/Pantelis Saitas
Beamte der griechischen Küstenwache überprüfen die Dokumente von Passagieren im Hafen von Piräus bei Athen. Foto: epa/Pantelis Saitas

ATHEN: Seit Dienstag gilt ein Teil der griechischen Inseln für Deutsche als Hochrisikogebiet. Weil die Zahlen örtlich ansteigen, steuert auch Athen gegen. Vor allem ungeimpfte Bürger stehen ab Mitte September im Fokus: Sie müssen Corona-Tests dann selbst zahlen.

Für Ungeimpfte steigt in Griechenland der Druck. Vom 13. September an müssen die Menschen dort ihre Corona-Tests selbst zahlen. Nicht betroffen sind nur Schüler sowie Genesene, Geimpfte und Menschen, die Symptome zeigen, kündigte der griechische Gesundheitsminister Vassilis Kikilias am Dienstag in Athen an. Ein Schnelltest kostet in Griechenland rund zehn Euro. Derweil reagiert auch Deutschland auf steigende Zahlen in Griechenland: Mehrere griechische Urlaubsinseln gelten nun als Hochrisikogebiete.

«Weit über 90 Prozent der Covid-Patienten auf den Intensivstationen sind ungeimpft», begründete Kikilias die neuen Maßnahmen im Land, die mindestens bis zum 31. März 2022 gelten sollen. Im Freizeitsektor gilt künftig, dass geschlossene Räume von Tavernen und Theatern oder auch Fußballstadien nur noch Geimpfte zulassen - oder Genesene, deren Infektion nicht länger als sechs Monate zurückliegt.

Auch Maßnahmen für reisende Bürger innerhalb des Landes kündigte Kikilias an: Ungeimpfte müssen dafür einen negativen Corona-Test vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Zudem können Arbeitgeber Auskunft von den Beschäftigten darüber erhalten, ob sie geimpft sind oder nicht, und andernfalls zwei Tests pro Woche verlangen. Landesweit gilt in Griechenland bereits eine Impfpflicht im Gesundheits- und Pflegesektor sowie beim Militär.

Die Bundesregierung stuft seit Dienstag Kreta und die südliche Ägäis mit Urlaubsinseln wie Rhodos, Kos, Mykonos oder Naxos als Hochrisikogebiet ein. Die Inseln gelten auch wegen ihres Nachtlebens als Keim der Corona-Ausbreitung. Urlauber auf dem Heimweg von dort nach Deutschland müssen für zehn Tage in Quarantäne, sofern sie nicht nachweislich geimpft oder genesen sind. Die Quarantäne kann nach fünf Tagen mit einem negativen Test beendet werden.

Nach jüngsten Schätzungen des Deutschen Reiseverbands (DRV) sind derzeit etwa 150.000 Pauschalurlauber aus Deutschland in Griechenland unterwegs. Hinzu kommt eine unbekannte Anzahl an Individualreisenden. Viele beliebte Urlaubsregionen sind allerdings kein Hochrisikogebiet, darunter die Inseln im Ionischen Meer, die Halbinsel Peloponnes und die nördliche Ägäis mit ihren Inseln.

Die Regierung in Athen versucht, lokal mit Mini-Lockdowns einzugreifen. Auf Kreta etwa gilt bis auf wenige Ausnahmen ein Ausgehverbot zwischen 1.00 Uhr bis 06.00 Uhr für die Regionen Chania, Rethymno und Iraklio. Zudem darf in Lokalen keine Musik mehr gespielt werden, damit die Menschen nicht dicht beieinander tanzen. Diese Maßnahmen gelten auch für manche anderen, kleineren Inseln.

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