Assad reist zum Gipfeltreffen der Arabischen Liga

Der syrische Präsident Bashar al-Assad trifft vor dem Gipfel der Arabischen Liga in Dschidda ein. Foto: epa/Saudi Press Agency
Der syrische Präsident Bashar al-Assad trifft vor dem Gipfel der Arabischen Liga in Dschidda ein. Foto: epa/Saudi Press Agency

DAMASKUS: Der lange isolierte syrische Präsident Baschar al-Assad ist zum Gipfeltreffen der Arabischen Liga in Saudi-Arabien eingetroffen. Assad landete laut einem Bericht der Staatsagentur Sana am Donnerstag in der Küstenstadt Dschidda am Roten Meer. Der Gipfel findet in Dschidda am Freitag statt. «Syrien würde nie einen wichtigen Gipfel verpassen», sagte Syriens Außenminister Faisal al-Mikdad der Zeitung «The National» zur Teilnahme Assads.

Die 1945 gegründete Arabische Liga ist eine Organisation mit 22 Mitgliedern. Ziel ist eine noch stärkere Zusammenarbeit etwa in Politik und Wirtschaft sowie die Schlichtung von Konflikten. Beim jährlichen Gipfeltreffen am Freitag dürfte es neben den Konflikten im Sudan und im Jemen vor allem um die Lage in Syrien gehen. Im Gespräch sind dabei etwa die Rückkehr syrischer Flüchtlinge, der Wiederaufbau sowie die Eindämmung des Drogenschmuggels.

Am Donnerstag trafen unter anderem auch Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi, Tunesiens Präsident Kais Saied, Libanons geschäftsführender Ministerpräsident Nadschib Mikati und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in Dschidda ein.

Assad war international mehr als zehn Jahre lang stark isoliert. Seine Regierung hatte 2011 Proteste in Syrien brutal niedergeschlagen und ging im folgenden Bürgerkrieg mit harter Gewalt gegen die eigene Bevölkerung vor. Assad zeigte sich nur selten öffentlich und reiste offiziell nur in die verbündeten Länder Russland und Iran. Die Arabische Liga setzte Syriens Mitgliedschaft 2011 aus.

Seit einigen Jahren treiben die Vereinigten Arabischen Emirate, Jordanien, Bahrain, der Oman und zuletzt auch Saudi-Arabien die Normalisierung mit Assad voran. Im syrischen Bürgerkrieg hatten die meisten Nachbarstaaten die Opposition unterstützt. Nach zwölf Jahren Krieg setzte sich jedoch die Ansicht durch, Assad sei weiterhin die beherrschende Kraft im Land. Seine Truppen kontrollieren mit Verbündeten etwa zwei Drittel Syriens. Anfang Mai wurde Syrien wieder in die Arabische Liga aufgenommen.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Ingo Kerp 19.05.23 13:30
Das Pulverfaß Naher Osten entpulvert sich offensichtlich inzwischen selbst. Todfeinde wie Iran und S.-Arabien nehmen Beziehungen auf. Der Kriegsherr Assad keht auf die polit. Bühne zurück und dem Säge-Moerder Salmann oeffnet man auch Tür und Tor. Es wäre begrüßenswert, wenn sich der Nahe Osten selbst wieder in intern. Bahnen lenken würde wobei, das sollte man nicht außer acht lassen, Israel immer noch der Dorn im Auge der Araber ist und bleibt. Die neue radikal rechtsextreme Regierung in Israel trägt ihren Teil dazu bei.