US-Regierung kündigt Initiativen in Millionenhöhe an

​Asean-Gipfel  

Die amerikanischen Flaggen wehen auf Halbmast, um an die eine Million Todesfälle durch das Coronavirus vor dem Weißen Haus in Washington zu erinnern. Foto: epa/Jim Lo Scalzo
Die amerikanischen Flaggen wehen auf Halbmast, um an die eine Million Todesfälle durch das Coronavirus vor dem Weißen Haus in Washington zu erinnern. Foto: epa/Jim Lo Scalzo

WASHINGTON: Die USA sehen in China einen zunehmend mächtigen Konkurrenten. Washington will deshalb die Zusammenarbeit mit Staaten in Südostasien ausbauen. US-Präsident Biden lud dafür nun zum Gipfeltreffen ein.

Die US-Regierung hat neue Initiativen und Projekte der USA mit dem Verband südostasiatischer Staaten Asean in Höhe von rund 150 Millionen US-Dollar (rund 144 Millionen Euro) angekündigt. «Darauf sind wir sehr stolz. Wir sind der Meinung, dass dies die Stärkung der Beziehungen widerspiegelt», sagte ein Vertreter der US-Regierung. «Wir müssen unser Engagement in Südostasien verstärken und in diesem Zusammenhang enger mit der Asean zusammenarbeiten.» US-Präsident Joe Biden empfing die Staats- und Regierungschefs des Verbands am Donnerstagabend im Weißen Haus. Am Freitagnachmittag (Ortszeit) wollte Biden an einem Asean-USA-Sondergipfel teilnehmen.

Biden schrieb am Donnerstabend auf Twitter, die Staats- und Regierungschefs des Asean-Verbandes seien erstmals in der Geschichte im Weißen Haus empfangen worden. Er habe dabei das Engagement der USA für Südostasien bekräftigt. «Wir haben erörtert, wie wichtig die Zusammenarbeit ist, um Sicherheit, Wohlstand und die Achtung der Menschenrechte für unsere eine Milliarde Menschen zu gewährleisten.»

Bei dem Gipfel in Washington sollte es auch um den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sowie die Lage in Myanmar nach dem Militärputsch vom Februar vergangenen Jahres gehen. Vertreter Myanmars nehmen nicht an dem Gipfel teil. Die US-Regierung hat Sanktionen gegen das Militärregime in dem Land verhängt.

Die USA kündigten unter anderem 40 Millionen US-Dollar (rund 36 Mio Euro) für saubere Energieinfrastruktur in Südostasien an. «Wir werden den regionalen Energiehandel ausbauen und die Einführung sauberer Energietechnologien beschleunigen, die wir nicht nur für die Bekämpfung des Klimawandels in dieser schnell wachsenden Region, sondern auch für die Unterstützung eines breiten Wirtschaftswachstums in den südostasiatischen Ländern als entscheidend ansehen», hieß es.

Etwa 60 Millionen US-Dollar (rund 58 Mio Euro) sollen in neue regionale maritime Initiativen gesteckt werden. Ein Schiff der US-Küstenwache soll nach Südostasien entsendet werden, um die Sicherheitszusammenarbeit zu fördern und als Ausbildungsplattform zu dienen, wie der Regierungsvertreter sagte. Weitere Gelder gehen etwa in Projekte zur Digitalisierung oder Strafverfolgung.

Asean gehören zehn Länder an, darunter Indonesien, Thailand und Vietnam. Biden hatte den Ländern bereits im vergangenen Oktober in einer Videoschalte eine engere Zusammenarbeit versprochen. Der US-Präsident legt darauf besonderes Augenmerk - auch, um dem wachsenden Machtstreben Chinas etwas entgegenzusetzen.

«Was China betrifft, so ist das Land natürlich ein wichtiger Akteur in der Region», sagte der Regierungsvertreter. Man verlange von den Asean-Ländern nicht, sich zwischen China und den USA zu entscheiden. Man wolle aber deutlich machen, dass die US-Regierung stärkere Beziehungen mit den Asean-Staaten anstrebe und anerkenne, dass sie dazu auf die Wünsche der Länder in der Region eingehen müsse.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Derk Mielig 14.05.22 13:40
@Joe
Sie scheinen sich gut auszukennen mit der neuen Weltordnung. Könnten Sie mir bitte einen schattigen Platz am Beach reservieren lassen?!
Danke.
Peter Joe 14.05.22 13:30
Die Weichen sind schon laengst gestellt
Es geht einzig und allein um die Neue Weltordnung, dieser Plan wird von den Maechtigen im Hintergrund geleitet
David Ender 14.05.22 09:10
Auch ASEAN wird sich entscheiden muessen ...
Nach der Entkoppelung der Ersten Welt (also den liberalen Demokratien) von Russland, ist es bloss eine Frage der Zeit, bis sich dieser Akt auch gegen China vollzieht. Mit der offenen Bedrohung Taiwans und der versuchten Annexion des Suedchin. Meeres ist ein chinesischer Angriff "a la Putin" bloss eine Frage der Zeit. Dann wird der Westen China den Stecker ziehen. Heisst kein Marktzugang fuer China mehr zu ueber 2/3 der Weltoekonomie - und zwar jener mit der hohen Kaufkraft. China ist zu 75% in seinen Exporten vom Westen abhaengig. Umgekehrt sind Staaten wie USA, CAN, UK, NL, AUS etc in keinster Weise abhaengig vom totalitaeren Schwellenland unter seinem neuen "Mao". Sourcen kann man ueberall wo billige Arbeitskraefte herumlaufen. Die Abhaengigkeiten sind klar verteilt. Bloss Deutschland hat sich wieder fast komplett vom chin. Markt abhaengig gemacht. Nicht aus einer Position der Staerke heraus, sondern weil dt. Marken massiv Marktanteile in der Ersten Welt verloren haben. Das wird bitter, versprochen! Und ASEAN?: Wenns soweit ist, wird sich auch Thailand entscheiden muessen. Zwischen 66% Erste Welt Markt und 17% China. Kambodscha wird China in sein Schicksal folgen, Vietnam klarerweise dem Westen. Und Thailand? Welche Seite ist wohl attraktiver?: Totalitaeres Schwellenland unter dem strengen Herrn Xi - oder doch USA/CAN, EU, AUS, NZ, Japan, Suedkorea ... Hmmm?
Pascal Schnyder 13.05.22 13:30
Eine Schande - oder zum Lachen?
150 Mio US dolladrs sollten sofort, und die reichen eh nicht dazu, gebraucht werden, um in Laos, Vietnam und Kambodscha die Erde der einheimischen Bevölkerung von den Amerikanischen Bomben und Minen zu befreien. Die Amerikaner haben so viele Streuminen und Bomben auf zivile Länderein und Menschen niedergeregnet, dass noch bis zu diesen Tagen jedes Jahr tausende von Menschen sterben, und Tausende von Menschen verletzt werden und missgeboren werden! Und dies in friedlichen Zeiten! Anstatt Kriegshetze in Europa zu schüren, sollten die CIA und die Amerikaner jetzt erst mal Ihren Dreck hier in Asien wegputzen!