Arzt wirkte an Leihmutterschaft mit

Nicht zum ersten Mal steht ein Leihmutterschaftsskandal im Interesse thailändischer Medien. Foto: Khaosod
Nicht zum ersten Mal steht ein Leihmutterschaftsskandal im Interesse thailändischer Medien. Foto: Khaosod

BANGKOK: Die Polizei hat einen Arzt aus Bangkok angeklagt, sich an einem transnationalen Leihmutterschaftsring beteiligt zu haben.

Leihmutterschaft ist nach thailändischem Recht illegal. Der Arzt arbeitete nach Angaben der Polizei in einem staatlichen Krankenhaus in Bangkok. Der Mann gehörte zu einer Gruppe, die für die Befruchtung und das Einsetzen von Embryonen in die Gebärmutter von Leihmüttern verantwortlich war.

Am Dienstag verhaftete die Polizei eine Frau, weil sie angeblich mit einer Gruppe in Verbindung stand, die von einem Haus im Bezirk Phra Pradaeng der Provinz Samut Prakan aus eine Leihmutterschaft durchführte. Die Frau war für die Überweisung des Geldes ihrer Gruppe zuständig. Wie der Arzt wird auch die Frau beschuldigt, an einer grenzüberschreitenden kriminellen Aktivität beteiligt gewesen zu sein und kommerzielle Leihmutterschaft betrieben zu haben. Beide wurden gegen Kaution freigelassen.

Generalmajor Worawat Watnakornbancha teilte der „Bangkok Post“ mit, die Polizei bereite die Festnahme von zehn weiteren Personen vor, die in den Fall verwickelt gewesen sein sollen, darunter weitere Ärzte.

Am 13. Februar wurden neun Verdächtige, darunter sieben Thais und zwei Chinesen, bei Razzien in Bangkok, Pathum Thani und Sukhothai festgenommen. Die Chinesen sollen thailändische Frauen als Leihmütter angeheuert haben. Am folgenden Tag setzte die Polizei zwei weitere thailändische Verdächtige in Chiang Mai fest.

Die Polizei geht davon aus, dass im Königreich die illegalen Leihmutterschaftsaktivitäten im Jahr 2012 begannen. Mindestens 100 Frauen sollen als Leihmütter rekrutiert worden sein, berichtet die „Bangkok Post“. Im Falle der chinesischen Gruppe erhielten die Frauen nach Angaben der Polizei bis zu 450.000 Baht pro Schwangerschaft. Die Leihmütter reisten in die Nachbarländer, um sich befruchten zu lassen, und kehrten ins Königreich zurück. Einige Leihmütter wurden nach China geschickt, um dort zu gebären. Die Ermittler befragten mehrere Frauen in Pathum Thani und stellten fest, dass 15 Babys, die aus assistierten Reproduktionsverfahren stammten, auf den Meldeformularen der Haushalte aufgeführt waren.

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