Artenschützer erwarten heftige Debatten über Elefantenschutz in Genf

GENF (dpa) - Bei der Artenschutzkonferenz in Genf kommen ab Samstag eine Reihe kontroverser Vorschläge auf den Tisch. Das Sekretariat des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES) erwarte beim Thema Elefanten erhebliche Debatten, sagte Tom De Meulenaer vom Wissenschaftsdienst des Sekretariats am Dienstag in Genf.

Während Länder im südlichen Afrika den Handel mit Elfenbein, also den Stoßzähnen der Elefanten, und mit Jagdtrophäen lockern wollen, sind Länder in West-, Zentral- und Ostafrika dagegen. Insgesamt liegen 56 Vorschläge zu Tier- und Pflanzenarten auf dem Tisch, bei denen es um besseren Schutz oder die Lockerung von Schutzbestimmungen geht.

Cites-Generalsekretärin Ivonne Higuero sagte, die Länder im südlichen Afrika hätten ihre Elefanten gut geschützt, die Zahl sei stabil oder wachse sogar. Die Menschen müssten auch von dem Wildschutz profitieren können. «Tourismus allein reicht nicht», sagte sie. Dennoch empfiehlt das Sekretariat die Ablehnung aller Vorschläge zu Elefanten. Es will den Schutzstatus vorerst wie bisher beibehalten.

Bei der Artenschutzkonferenz (17. bis 28. August) tagen die 183 Vertragsstaaten des «Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen» (Cites). Der 1973 in Washington unterzeichnete Vertrag schränkt den Handel mit mehr als 5.000 Tier- und rund 30.000 Pflanzenarten ein oder verbietet ihn. Tiere und Pflanzen seien vielfach bedroht, etwa durch den Klimawandel, den Verlust ihrer Gebiete durch die Ausweitung von Städten und Anlagen von Plantagen oder Umweltverschmutzung, sagte Higuero.

Thema der Konferenz ist unter anderem auch, wie exotische Arten besser geschützt werden können, die in Aquarien oder Terrarien gehalten werden. Rund 3.000 Konferenzteilnehmer diskutieren auch, ob der Schutz von Edelhölzern für Musikinstrumente gelockert und der Handel mit Produkten wie Stoßzähnen von längst ausgestorbenen Mammuts eingeschränkt werden soll.

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