Argentinien im WM-Finale - Neuendorf beruft Expertenrat

DOHA: Der DFB gründet nach dem WM-Debakel ein namhaftes Expertengremium. Bei der WM in Katar schafft es Argentinien ins Endspiel. Frankreich und Marokko bereiten sich auf das zweite Halbfinale vor.

Lionel Messi hat die große Chance, sich seinen Traum vom WM-Titel in Katar zu erfüllen. Mit Argentinien zog der Fußball-Superstar am Dienstagabend durch ein 3:0 (2:0) gegen Vize-Weltmeister Kroatien in das Endspiel ein. Die Südamerikaner stehen bereits zum sechsten Mal in einem Endspiel und treffen dort am Sonntag entweder auf Titelverteidiger Frankreich oder Außenseiter Marokko. Für Argentinien ist nach 1978 und 1986 der dritte WM-Triumph möglich. Kroatien verpasste dagegen das zweite Finale nach 2018.

Messi per sicher verwandeltem Foulelfmeter (34. Minute) und zweimal Julián Álvarez (39. und 69.) schossen den Sieg der Argentinier heraus. Messi ist durch sein insgesamt elftes WM-Tor nun WM-Rekordtorjäger seines Landes. Dazu egalisierte er mit seinem 25. WM-Spiel den Rekord von Deutschlands Ex-Weltmeister Lothar Matthäus.

Der Deutsche Fußball-Bund will das eigene WM-Debakel derweil mit zwei Arbeitsgruppen aufarbeiten. Karl-Heinz Rummenigge, Rudi Völler, Oliver Kahn und Matthias Sammer sollen einen oder mehrere Nachfolger für Oliver Bierhoff finden und der Nationalmannschaft den Weg für eine erfolgreiche Heim-EM 2024 ebnen. Komplettiert wird die als Beraterkreis titulierte siebenköpfige Gruppe von Oliver Mintzlaff, Hans-Joachim Watzke und Bernd Neuendorf. Kritik an der Zusammensetzung der reinen Männer-Gruppe wies Neuendorf zurück.

Der DFB-Präsident erläuterte seinen Plan am Dienstag beim ersten öffentlichen Auftritt nach der Abreise aus Doha. Ob Geschäftsführer Fredi Bobic von Hertha BSC oder ZDF-Experte Per Mertesacker als Bierhoff-Nachfolger infrage kommen, ließ Neuendorf unkommentiert.

In Deutschland geht es noch um die Aufarbeitung des Vorrundenaus bei der WM, in Katar um den Einzug ins Finale. Marokko könnte am Mittwoch (20.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) etwas Historisches erreichen. Eine afrikanische Mannschaft hat es bislang noch nie ins Endspiel geschafft. Frankreich hätte mit einem Erfolg im Halbfinale auch weiterhin die Chance zur ersten erfolgreichen Titelverteidigung seit Brasilien vor 60 Jahren. Es sei für «beide Teams eine einzigartige Gelegenheit», sagte Frankreichs Kapitän und Torhüter Hugo Lloris.

Kommentiert wird das Spiel von Béla Réthy, der sich an seinem 66. Geburtstag nach mehr als 380 Live-Übertragungen in den Ruhestand verabschieden wird. «Der Abschluss einer großen Live-Reporter-Karriere», sagte Christoph Hamm, WM-Chef des ZDF.

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