Arbeitsgruppe für Rohingya-Rückkehr

Foto: epa/Tracey Nearmy
Foto: epa/Tracey Nearmy

DHAKA (dpa) - Myanmar und Bangladesch haben eine Arbeitsgruppe zur Rückführung der nach Bangladesch geflohenen Rohingya gegründet. Dem Gremium gehören je 15 Beamte der beiden Regierungen an, wie Bangladeschs Außenminister am Dienstag in der Hauptstadt Dhaka vor Journalisten erklärte.

«Wir hoffen, dass der Rückführungsprozess bald beginnt», sagte er. Einen festen Zeitplan gibt es bisher nicht. Die Nachbarländer hatten am 23. November eine Rückkehr der aus Myanmar nach Bangladesch geflohenen Rohingya vereinbart.

Seit dem 25. August sind nach UN-Angaben mehr als 640 000 Angehörige der muslimischen Minderheit vor Gewalt durch das Militär und Mobs aus ihrer Heimat in Myanmars Bundesstaat Rakhine nach Bangladesch geflohen. Auslöser der Verfolgung waren Angriffe von Rohingya-Kämpfern auf Armeeposten. Die Flüchtlinge sagen, sie wollten nur zurückkehren, wenn Myanmar sie als Staatsbürger anerkenne. Dies verweigert ihnen das ehemalige Birma seit Jahrzehnten. Auch Hilfsorganisationen warnen vor einer verfrühten Rückkehr.

Weiterhin kommen neue Flüchtlinge in Bangladesch an. Sie berichten, dass die Gewalt in Rakhine noch immer andauere. Nach einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch wurden wenige Tage nach Unterzeichnung der Rückführungsvereinbarung weiterhin Rohingya-Dörfer niedergebrannt.

Die Vereinten Nationen und Andere nennen die Vertreibung der Rohingya aus Rakhine «ethnische Säuberung». Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Seid Rad al-Hussein, sprach vor wenigen Wochen von «Elementen eines Völkermords».

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