Appell zu Corona-Gefahren in Wildtieren

​Strikte Hygiene beachten

Ein Mitarbeiter zeigt in der Corona-Abstrichstelle auf dem Festplatz einen Abstrich für einen Corona-Test. Foto: Tom Weller/dpa
Ein Mitarbeiter zeigt in der Corona-Abstrichstelle auf dem Festplatz einen Abstrich für einen Corona-Test. Foto: Tom Weller/dpa

GENF: Die Tierwelt wird in der Corona-Pandemie nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bisher möglicherweise unterschätzt. Zwar spiele die Übertragung des Virus vom Tier auf den Menschen keine besondere Rolle, dessen Ausbreiten in Tierpopulationen könne jedoch die Gesundheit eines Bestands beeinträchtigen und das Auftreten neuer Varianten erleichtern, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von WHO, der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) und der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) vom Montag in Genf.

Abgesehen von Haustieren seien bisher Corona-Infektionen bei freilaufenden, in Gefangenschaft gehaltenen oder gezüchteten Wildtieren wie Großkatzen, Nerzen, Frettchen, nordamerikanischen Weißwedelhirschen und Menschenaffen beobachtet worden. Nerze und Hamster können den Angaben zufolge Menschen mit dem Virus infizieren. Ein möglicher Fall einer Übertragung zwischen Weißwedelhirschen und einem Menschen werde derzeit geprüft, so die Organisationen.

Das Einschleppen des Erregers in Wildtiere könnte zu einem Viren-Reservoir in diesen Tieren führen, hieß es weiter. Es sei davon auszugehen, dass etwa ein Drittel der wilden Weißwedelhirsche in den USA durch Mensch-zu-Tier-Übertragungen infiziert worden seien. Diese Sars-Cov-2-Linien zirkulierten auch in nahe gelegenen menschlichen Populationen. Es sei klar, dass Weißwedelhirsche Viren ausschieden und sie untereinander verbreiten.

Die Organisationen riefen dazu auf, gerade bei Berufengruppen, die wie Metzger und Jäger engen Kontakt zum Tier hätten, die Empfehlungen zur Hygiene und zum Selbstschutz zu beachten. Die Länder sollten die Lage genau beobachten und auch Vorkehrungen treffen, um das Risiko von Virus-Reservoirs in Tieren und eine mögliche Beschleunigung der Virusevolution in neuen Wirten zu verringern.

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