Aotearoa statt Neuseeland

​Neue Diskussion um offizielle Umbenennung

Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern spricht während des Wahlkampfbeginns der Labour Party in Auckland. Foto: epa/David Rowland
Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern spricht während des Wahlkampfbeginns der Labour Party in Auckland. Foto: epa/David Rowland

WELLINGTON: Vor der Parlamentswahl am 17. Oktober ist in Neuseeland eine Diskussion um den Namen des Inselstaates im Pazifik entbrannt. Die Partei der Ureinwohner, die Maori Party, fordert die Umbenennung in Aotearoa. Die Hauptstadt Wellington solle künftig Te Whanganui-a-Tara heißen und Christchurch in Otautahi umgetauft werden.

Überhaupt möchte die Partei die Sprache der indigenen Bevölkerung stärker im vom Englischen geprägten öffentlichen Leben durchsetzen. «Es ist inakzeptabel, dass nur drei Prozent der Menschen im Land die offizielle Sprache sprechen», sagte der Kandidat der Partei, Rawiri Waititi, am Montag. Die maorische Sprache (Te Reo Maori) ist neben Englisch die zweite Amtssprache.

In Anlehnung an die niederländische Provinz Zeeland hatten niederländische Entdecker das Land im 17. Jahrhundert Nieuw-Zeeland getauft. Bei den Maori heißt es Aotearoa, «Land der langen weißen Wolke». Schon seit Jahren gibt es Bestrebungen, den Inselstaat im Südpazifik umzubenennen.

Vize-Premierminister Winston Peters kritisierte solche Pläne. «Das ist schlicht eine Jagd nach Schlagzeilen ohne Rücksicht auf die Kosten für dieses Land», schrieb der Politiker auf Twitter. Eine Umbenennung würde «in einer Zeit, in der Exporte für unser wirtschaftliches Überleben entscheidend sind», Handelspartner verwirren.

Premierministerin Jacinda Ardern, die bei der Wahl eine zweite Amtszeit anstrebt, ließ zunächst offen, ob sie eine offizielle Namensänderung unterstützen würde. «Ich höre immer öfter die Verwendung des Namens Aotearoa, der mit Neuseeland austauschbar ist, und das ist eine positive Sache», sagte sie lediglich. «Ob wir es gesetzlich ändern oder nicht, ändert meiner Meinung nach nichts an der Tatsache, dass Neuseeland zunehmend Aotearoa genannt wird.»

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Rüdiger Huber 15.09.20 16:09
Bilderstürmer und sonstige Genossen
Es gibt zur Zeit überall auf der Welt ein sozialistischen Wettbewerb wer der guteste Mensch der Welt ist. Aber wenn man sonst kein Probleme hat .. weiterso. Vorwärts immer , rückwärts nimmer.