Anzeigen gegen Erdogan wegen «Flittchen»-Aussage

Türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in Kiew. Foto: epa/Sergey Dolzhenko
Türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in Kiew. Foto: epa/Sergey Dolzhenko

ISTANBUL: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist mehrfach angezeigt worden, weil er Teilnehmer der Gezi-Proteste 2013 als «Flittchen» bezeichnet hatte. Unter anderem Politiker der oppositionellen CHP und Frauenrechtsorganisationen reichten Strafanzeigen gegen den Präsidenten ein, wie sie jeweils auf Twitter mitteilten.

Der Vorsitzender der CHP, Kemal Kilicdaroglu riet Erdogan auf Twitter, künftig lieber den Mund zu halten und erhielt dafür etwa Zustimmung von dem berühmten türkischen Pianisten Fazil Say. Auch die bekannte Autorin Elif Safak empörte sich via Twitter über «diskriminierende Sprache».

Erdogan hatte am Mittwoch, dem neunten Jahrestag der regierungskritischen Proteste, zu der scharf kritisierten Bezeichnung gegriffen. Die Regierung hatte die Proteste damals brutal niederschlagen lassen. Zahlreiche Menschen sitzen wegen der Teilnahme an den Demonstrationen in türkischen Gefängnissen.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Ingo Kerp 03.06.22 13:30
Es geht aber doch sicherlich niemand ernsthaft davon aus, das ein türk. Gericht über Erdowahn richten wird? So masochistisch ist kein Richter.