Anti-Drogenkrieg fordert mehr als 100 Tote

Eine Frau trauert um ihren Ehemann, der während einer Drogenbekämpfungsaktion in Dhaka von Polizeikräften festgenommen wurde. Foto: epa/Monirul Alam
Eine Frau trauert um ihren Ehemann, der während einer Drogenbekämpfungsaktion in Dhaka von Polizeikräften festgenommen wurde. Foto: epa/Monirul Alam

DHAKA (dpa) - Der Anti-Drogenkrieg in Bangladesch hat seit Mitte des Monats mehr als 100 Todesopfer gefordert.

Bei den jüngsten Razzien am Montagabend allein seien zwölf mutmaßliche Drogendealer erschossen worden, teilte die Polizei am Dienstag mit. In den vergangenen zehn Tagen seien zudem mehr als 9.000 Verdächtige festgenommen worden. Dabei hatten Sicherheitskräfte nach Polizeiangaben Drogen im Wert von umgerechnet rund 5,3 Millionen Euro beschlagnahmt.

In dem überwiegend muslimischen Land hatten Sicherheitskräfte am 12. Mai eine Anti-Drogen-Kampagne gestartet, auch nachdem der Drogenschmuggel aus dem Nachbarland Myanmar zugenommen hatte.

Die Menschenrechtskommission in Bangladesch warnte vor einer Untergrabung des Rechtsstaates. «Die Behörden müssen die Grundrechte der Menschen achten, sich vor einem Gericht verteidigen zu können», schrieb der Kommissionsvorsitzende Kazi Riazul Haq in einem Brief an das Innenministerium.

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