Ansturm auf deutsche Innovation

Klöckner will Chinas Städte begrünen

Foto: epa/Wu Hong
Foto: epa/Wu Hong

PEKING (dpa) - Deutschland will China helfen, seine wachsenden Metropolen grüner zu machen. Auf dem Deutschlandtag der weltgrößten Gartenbau-Ausstellung in Yanqing nahe Peking warb die deutsche Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) am Montag für den innovativen deutschen Garten- und Landschaftsbau. Er könne auch in China «einen Beitrag zur nachhaltigen und lebenswerten Gestaltung wachsender Städte leisten».

Das Interesse ist groß: 9.000 bis 10.000 Besucher kommen täglich in den deutschen Pavillon - mehr als bei jedem anderen ausländischen Aussteller. In dem zweigeschossigen Bau mit seinen begrünten Fassaden präsentiert Deutschland auf 425 Quadratmetern, wie eine Verbindung von Natur- und Stadtraum geschaffen werden kann. Das Motto lautet: «Die Zukunft säen - nachhaltige und lebenswerte Stadtgestaltung.»

So soll Natur über Dachgärten, vertikale Bepflanzungen oder auch Stadt-Imkereien wieder in die Stadt geholt werden. Auch werden nachhaltige Produkte wie Gummistiefel aus Mais, biologisch abbaubare Kaffeebecher und Autoreifen aus Löwenzahn präsentiert. Wichtiges Thema ist auch die Renaturierung alter Industriegebiete, wie am Beispiel der Stadt Essen und der Zeche Zollverein vorgestellt wird. «Wir wollen zeigen, dass es nie zu spät ist», sagte Klöckner.

Deutschland feierte als erster ausländischer Aussteller den Nationentag. Die Garten-Expo unter dem Motto «Live Green, Live Better» findet unweit der Großen Mauer auf einem 960 Hektar großen Gelände statt, was 1350 Fußballfeldern entspricht. 86 Nationen sowie rund 100 inländische Provinzen, Regionen, internationale Unternehmen und Organisationen stellen dort bis zum 7. Oktober aus.

Die Gesamtkosten des deutschen Beitrags wird über rund ein Jahr für den Bau des Pavillons und die Organisation auf rund neun bis zehn Millionen Euro beziffert, woran auch Sponsoren beteiligt sind. Klöckner sieht die Beteiligung an der Garten-Expo auch als «Türöffner für deutsche Firmen der deutschen Gartenbauwirtschaft».

Die Ministerin hatte auf dem Rückweg von den Beratungen der Landwirtschaftsminister der großen Industrieländer (G20) in Japan nur kurz in Peking Station gemacht. Vom 13. bis 16. Juni wird Klöckner noch einmal mit einer Wirtschaftsdelegation zu einem regulären Besuch nach Peking kommen, um auch politische Gespräche zu führen.

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