Mutmaßliche IS-Anhängergefasst

Anschlagsplan

Foto: epa/Clemens Bilan
Foto: epa/Clemens Bilan

OFFENBACH (dpa) - Großeinsatz der Polizei: In Offenbach nimmt sie drei Männer fest, die einen Terroranschlag im Rhein-Main-Gebiet mit zahlreichen Toten geplant haben sollen. Der Hauptverdächtige soll sich bereits Chemikalien zur Herstellung von Sprengstoff beschafft haben.

Drei mutmaßliche Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat sollen im Rhein-Main-Gebiet um Deutschlands Finanzmetropole Frankfurt einen Anschlag vorbereitet und dabei auf möglichst viele Opfer abgezielt haben.

Bei den polizeibekannten Verdächtigen handelt es sich um einen 24 Jahre alten Deutschen mazedonischer Abstammung sowie zwei türkische Staatsangehörige im Alter von 22 und 21 Jahren, wie die Behörden am Dienstag nach Festnahme der drei Männer in Offenbach mitteilten.

Ein konkretes Anschlagsziel gab es nach ersten Erkenntnissen der Ermittler jedoch noch nicht. «Es wurde rechtzeitig eingeschritten, so dass eine Gefahr verhindert werden konnte», sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Mittag. Die Behörden waren den mutmaßlichen IS-Anhängern seit Ende Oktober auf der Spur.

Etwa 170 Beamte, darunter auch Spezialkräfte, waren an der Razzia beteiligt. Sie durchsuchten drei Wohnungen in Offenbach wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat.

Die Verdächtigen sollen sich in der Vergangenheit als Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bezeichnet haben. «Uns liegen entsprechende Aussagen von Bekannten vor», sagte die Sprecherin. Es habe zudem verdeckte Ermittlungen gegeben.

Als Hauptverdächtiger gilt der 24-Jährige, er soll sich Chemikalien und Geräte zur Herstellung von Sprengstoff beschafft und im Internet nach Schusswaffen gesucht zu haben. Ob alle drei Verdächtigen vor den Haftrichter kommen oder nur der Hauptverdächtige, soll am Mittwoch entschieden werden. Ursprünglich war eine Vorführung des 24-Jährigen bereits am Dienstag geplant.

Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte, bei den Durchsuchungen seien zahlreiche Beweismittel beschlagnahmt worden, darunter schriftliche Unterlagen und elektronische Datenträger. Man habe bereits kurz nach der Festnahme begonnen, diese Medien auszuwerten. In welcher Beziehung die Männer zueinander stehen, sagte die Sprecherin nicht. Offen blieb auch, ob sie bereits als Gefährder bekannt waren.

Bereits im März hatte die Polizei im Rhein-Main-Gebiet zehn mutmaßliche Salafisten festgenommen, die einen Terroranschlag geplant haben sollen. Hauptverdächtige waren zwei 31 Jahre alte Brüder aus Wiesbaden und ein 21-Jähriger aus Offenbach, die jeweils die deutsche Staatsangehörigkeit hatten.

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