ISTANBUL: Im Zusammenhang mit dem Anschlag in Istanbul mit sechs Toten ist die Zahl der Festnahmen auf 50 gestiegen. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf den türkischen Justizminister Bekir Bozdag am Dienstag. Zuvor hatte die Polizei noch von 48 Festnahmen gesprochen.
Bei dem Anschlag am Sonntag auf der belebten Einkaufsstraße Istiklal waren sechs Menschen getötet worden, mehr als 80 wurden verletzt. Die Polizei hatte anschließend eine Frau festgenommen, die die Bombe platziert haben soll.
Die Frau ist laut den Behörden Syrerin und hat Verbindung zur «PKK/YPG/PYD». Aus Sicht der Türkei sind die syrische Kurdenmiliz YPG und deren politischer Arm PYD Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und ebenfalls «Terrororganisationen». Beide Gruppierungen dementierten jegliche Verantwortung für den Anschlag.
Derweil wurde nach Angaben des türkischen Innenministeriums in der osttürkischen Provinz Tunceli eine Operation gegen die PKK eingeleitet. 881 Menschen seien an dem Einsatz beteiligt. Die Operation ziele darauf ab, «Terroristen zu neutralisieren», die in der Region Zuflucht suchten. Das türkische Militär geht regelmäßig in den östlichen Provinzen des Landes sowie im Nordirak gegen die PKK vor.
Papst Franziskus drückte den Opfern des Anschlags und ihren Hinterbliebenen in einem Telegramm sein Beileid aus. «Seine Heiligkeit betet dafür, dass kein Akt der Gewalt die Bemühungen des türkischen Volkes entmutigt, eine Gesellschaft basierend auf den Werten Geschwisterlichkeit, Gerechtigkeit und Frieden, zu errichten», hieß es in dem Schreiben weiter.