Anlaufprobleme bei Corona-Impfungen

​80.000 Dosen genutzt

Foto: epa/Fabio Frustaci
Foto: epa/Fabio Frustaci

ROM: Eine Woche nach dem symbolischen Auftakt der Corona-Impfungen hat Italien bis Sonntagmorgen offiziell erst etwa 80.000 Dosen an Menschen gespritzt. Diese Zahl nannte das Gesundheitsministerium in Rom in seiner Online-Statistik. Nach Behördenangaben verfügt das Mittelmeerland, das bisher rund 75.000 Covid-Opfer registrierte, seit Jahresende über knapp 470.000 Dosen des Impfstoffs der Unternehmen Pfizer und Biontech. Nach dem Auftakt der Immunisierungskampagne vom Sonntag vor einer Woche laufen seit dem 31. Dezember Massenimpfungen. Mehrere Zeitungen berichteten jedoch am Wochenende über Schwierigkeiten zum Start.

Wie «La Repubblica» am Samstag schrieb, fehlte es um den Jahreswechsel an Impfärzten und Mitarbeitern in Krankenhäusern. Viele Dienstpläne seien für «Routinetage» geplant gewesen und nicht für eine Großaktion. In dem 60-Millionen-Einwohner-Land soll am Beginn der Kampagne besonders das medizinische Personal selbst drankommen.

Das Blatt zitierte den Vize-Gesundheitsminister Pierpaolo Sileri damit, dass in Deutschland zwar deutlich mehr Dosen injiziert worden seien. Doch er wolle noch nicht von einer Verzögerung sprechen. Sileri hoffte, dass bis zum 6. Januar alle 469.950 Dosen des ersten Wochenplans gespritzt werden könnten.

Auffällig ist, dass es große Unterschiede bei den Impf-Quoten zwischen den Regionen gibt: Die reiche Lombardei im Norden des Landes, in der die Corona-Pandemie besonders stark zugeschlagen hat, liegt dabei deutlich unter dem Gesamtdurchschnitt. Dort waren rund 80.000 Dosen eingetroffen. Bis Sonntag gegen 9 Uhr waren nach der Statistik aber nur rund 2400 (3 Prozent) davon gespritzt worden.

Die Zeitung «Corriere delle Sera» aus Mailand wies als Grund auch darauf hin, dass die Impfstoffe früher als erwartet eingetroffen seien. Viele Krankenhäuser hätten erst mit dem 4. Januar als Start ihrer Aktivität geplant. Bisher haben sich in Italien nach Zahlen der Regierung mehr als 2,1 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert.

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