Ankara: Bislang 59 mutmaßliche Terroristen abgeschoben

Foto: epa/Jonas Walzberg
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ISTANBUL (dpa) - Die Türkei hat nach eigenen Angaben in rund drei Wochen 59 Menschen mit mutmaßlichen Verbindungen zu Terrororganisationen in ihre Heimatländer abgeschoben.

Davon seien 26 amerikanische und europäische Staatsbürger, sagte der Sprecher des Innenministeriums Ismail Catakli am Mittwoch in Ankara. Catakli bezeichnete die Menschen als «ausländische Terroristenkämpfer», nannte aber keine Details zu den Vorwürfen. In den vergangenen Wochen hat die Türkei mehrere Menschen mit mutmaßlichen Verbindungen zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auch nach Deutschland abgeschoben.

Die Angaben der Türkei sind mit Vorsicht zu genießen, da offensichtlich auch die Anzahl der Kinder, die in Begleitung ihrer Familie abgeschoben werden, mit in die Statistik einfließt. Erst am Dienstagabend war eine mutmaßliche IS-Unterstützerin mit vier Kindern aus der Türkei in Frankfurt angekommen. Die Türkei sprach von fünf deutschen «ausländischen Terroristenkämpfern», die am Dienstagabend abgeschoben worden seien.

Catakli kündigte an, dass zwölf weitere mutmaßliche Terroristen bald abgeschoben würden, ihre Nationalität nannte er nicht. «Dieser Prozess wird entschlossen fortgesetzt, jeder wird in sein Land zurückkehren», sagte Catakli. «Die Türkei ist weder ein Freiluftgefängnis noch ein Hotel», sagte er. Im November hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan damit gedroht, vermehrt mutmaßliche IS-Anhänger nach Europa zu schicken.

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