Angriff auf Russin: Verdächtiger freigelassen

Archivbild: nitinut380 / Adobe Stock
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PATTAYA: Die Polizei hat am Freitag (20. Mai 2022) den 37-jährigen Hauptverdächtigen im Fall eines brutalen Angriffs auf eine russische Touristin freigelassen, weil das stark traumatisierte Opfer bisher keine Aussage machen konnte.

Ein 37-jähriger Mann, der des brutalen Angriffs auf eine russische Touristin verdächtigt wird, die am Mittwoch (18. Mai 2022) am Mabprachan-Reservoir joggte, hat sich Berichten zufolge auf der Polizeistation von Nong Prue gestellt und die Tat gestanden.

Der 37-jährige Einheimische, der dem Opfer in seinem Fahrzeug zum Stausee gefolgt sein und es dort angegriffen haben soll, wurde am Freitag auf die Polizeistation von Nong Prue vorgeladen, um die Anklage zu hören. Er wurde jedoch kurz darauf von den Beamten wieder auf freien Fuß gesetzt, weil das Opfer Berichten zufolge keine Aussage machen oder den Verdächtigen nicht identifizieren konnte.

Die Polizei von Nongprue teilte den lokalen Medien mit, dass sie ohne eine eindeutige Aussage des Opfers, das sich noch immer von dem traumatischen Erlebnis erholt, keinen Haftbefehl ausstellen könne und den Verdächtigen deshalb freilassen müsse.

Dem Polizeibericht zufolge gab der Verdächtige den Übergriff zu, behauptete aber, er sei wegen seiner persönlichen Familienprobleme und Schulden gestresst gewesen und habe dies an jemandem auslassen wollen, was der anfänglichen Annahme der Polizei von einem sexuellen Übergriff widersprach.

Die Polizei von Nong Prue bestätigte jedoch, dass sie die Genesung des Opfers abwarten wolle, um ihre Aussage zu hören und den Verdächtigen vor Gericht zu stellen. Nach Angaben der Polizei von Nongprue kann der Fall ohne eine eindeutige Aussage des Opfers nicht ordnungsgemäß durch das thailändische Gerichtssystem gehen.

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Carl Weber 23.05.22 10:20
Gruselig!
Nach diesem Rechtsverständnis kann ein Mörder nicht verurteilt werden, wenn er sich bei der Polizei stellt.
Reinhard Roth 22.05.22 14:00
Ohjee da fehlt aber etwas im Strafgesetzbuch
Wenn es nicht sooo traurig wäre, müsste ich jetzt lachen. Der Angreifer stellt sich und gibt alles zu, wird danach freigelassen?! Kann man nur hoffen, dass er den Aufenthaltsort des Opfer nicht kennt, könnte ja sein, dass die Verletzungen plötzlich zum Tod führen
Stefan Siebert 22.05.22 13:50
@ Jörg Nelles
Was erzählen sie einen Mist! ! Wenn ein Opfer schwer verletzt im KH liegt und ich das bei der Polizei zugebe, werde ich mit Sicherheit nicht nach Hause geschickt! Dann gehen sie ins PG und sehen sich am nächsten Tag vor dem Haftrichter wieder ! Das könnte versuchter Totschlag, Mord u.s.w. sein! Verdunklungsgefahr kann jeder Furz sein, es reicht aus, wenn eine spätere eventuelle Verurteilung droht!
Ingo Kerp 22.05.22 12:20
Das wird sich jeder Kriminelle jetzt sicher merken. Egal welche verruchte Tat er / sie begeht, Hauptsache das Opfer kann danach nichts mehr sagen.
Derk Mielig 22.05.22 11:30
@Nelles
Das haben Sie scheinbar den letzten Absatz des Artikels überlesen. Diese Begründung unterscheidet sich sehr vom Inhalt der dt. StPO.
Thomas Sylten 22.05.22 10:30
Systemfolgen
Mörder müssen deshalb leider regelmäßig freigelassen werden, weil das Opfer keine Aussage macht? Sogar bei Geständnis?? Na so ein Pech mit dem System..

Die vielen Balkonstürze lebensfroher Touristen, wo dem Anlass auch allzu oft nicht nachgegangen wird, weil von Selbstmord bei anlasslosem Depressionsanfall ausgegangen wird, machen dann auch endlich Sinn. Oder Unsinn. Das ist hier die Frage.
Jörg Nelles 22.05.22 10:10
@Norbert Schettler
55555 Sie waren wohl schon länger nicht mehr in Deutschland, oder? Da ist sowas Gang und gebe. U-Haft bis zum Prozess gibt es nur in Ausnahmefällen (i.d.R. bei Flucht-/Verdunkelungsgefahr)
leschim alex 22.05.22 10:00
@Norbert Schettler : So sehe ich das auch : .....
..... Das öffnet der Kriminalität ja ganz neue Perspektiven. Unglaublich sowas.