Missbrauchs-Angeklagter gibt Drohungen zu

Foto: epa/Thomas Lohnes
Foto: epa/Thomas Lohnes

FREIBURG (dpa) - Im Hauptprozess um den jahrelangen Missbrauch eines Jungen in Süddeutschland hat der Angeklagte Drohungen gegenüber der Mutter des Kindes eingeräumt.

«Ich habe Druck ausgeübt», sagte der 39-Jährige am Montag vor dem Landgericht Freiburg. So habe er erreicht, dass die Mutter des heute neun Jahre alten Jungen den Verbrechen zugestimmt und sich selbst aktiv beteiligt habe. Er habe der Frau gedroht, sie zu verlassen und das Jugendamt zu informieren. Die heute 48-Jährige habe von allen Misshandlungen gewusst und sie unterstützt.

Der Frau und ihrem wegen schweren Kindesmissbrauchs vorbestraften Lebensgefährten wird vorgeworfen, den Jungen mehr als zwei Jahre lang im Darknet angeboten und Männern gegen Geld für Vergewaltigungen überlassen zu haben. Mit dem Geld «haben wir unseren Lebensunterhalt bestritten», sagte der Angeklagte weiter. Dies sei auch dem Jungen gegenüber deutlich gemacht worden, damit dieser sich nicht wehre oder sich weigere. Zudem sollen sie das Kind auch selbst mehrfach sexuell missbraucht haben (Az.: 6 KLs 160 Js 30250/17). Die Mutter hat sich noch nicht geäußert. Der Junge lebt inzwischen bei einer Pflegefamilie.

In dem Fall gibt es insgesamt acht Tatverdächtige. Die Mutter und ihr Lebensgefährte, beides Deutsche, gelten den Angaben zufolge als Hauptbeschuldigte. Der Prozess wird fortgesetzt. Ein Urteil wird es Gerichtsangaben zufolge frühestens Mitte Juli geben.

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Hardy Kromarek Thanathorn 19.06.18 14:27
Einfach nur wiederlich dieser Angeklagter!!!
15 Jahre und die SV!!! Wegsperren für immer!!! Leider gibt es ja für solche Leute-Abschaum der Gesellschaft, die Todesstrafe in Deutschland nicht! Leider!!!