JERUSALEM: Seit Beginn des Gaza-Kriegs gibt es verstärkt Anschläge auf Israelis. Nun billigt Israels Parlament drastische Maßnahmen gegen Angehörige der Täter. Es geht auch um arabische Bürger des Landes.
Israel kann künftig Angehörige von palästinensischen Attentätern abschieben. Das Parlament in Jerusalem verabschiedete ein entsprechendes Gesetz mit den Stimmen von 61 der 120 Abgeordneten. Nach Medienberichten sollen Betroffene in den Gazastreifen oder in andere Länder abgeschoben werden.
Eine Deportation naher Angehöriger von Terroristen ist demnach möglich, wenn diese vorab von den Anschlagsplänen wussten und nichts unternahmen, um den Attentäter zu stoppen. Außerdem soll eine Abschiebung für einen Zeitraum von bis zu 20 Jahren möglich sein, wenn Angehörige Unterstützung für den Anschlag ausdrücken.
Das umstrittene Gesetz betrifft auch israelische Staatsbürger. Die meisten Anschläge werden allerdings von Palästinensern aus dem Westjordanland verübt, die keine Israelis sind.
In der Begründung des Gesetzesentwurfs hieß es, in den letzten Jahren und verstärkt seit Beginn des Gaza-Krieges gebe es einen Anstieg von Aufrufen zu Anschlägen durch israelische Staatsbürger oder Personen mit Aufenthaltsgenehmigung in Israel.