UN-Soldaten im Libanon zwischen den Fronten

Der Stützpunkt der Interimstruppen der Vereinten Nationen (UNIFIL) in Ebel El Saqi, Bezirk Marjeyoun, Südlibanon. Foto: epa/Stringer
Der Stützpunkt der Interimstruppen der Vereinten Nationen (UNIFIL) in Ebel El Saqi, Bezirk Marjeyoun, Südlibanon. Foto: epa/Stringer

BERLIN: UN-Soldaten sollen im Grenzgebiet zwischen dem Libanon und Israel für Stabilität und Frieden sorgen, geraten nun zwischen die Fronten. Von den Ländern, die die Truppen stellen, kommt ein Appell.

An der UN-Mission im Libanon beteiligte Länder haben Angriffe auf Blauhelmsoldaten verurteilt und gefordert, dass diese sofort enden müssten. Das Ziel von Unifil sei es, den Südlibanon und den gesamten Nahen Osten zu stabilisieren und Frieden zu bringen. Angesichts der eskalierenden Situation in der Region spiele die Mission eine besonders wichtige Rolle, heißt es in einem Statement, das die polnische Vertretung bei den UN initiiert hat und dem sich 40 Länder angeschlossen haben, darunter Deutschland.

Israel und die libanesische Hisbollah-Miliz liefern sich seit Beginn des Gaza-Kriegs vor einem Jahr heftigen gegenseitigen Beschuss im Grenzgebiet. Die UN-Beobachtermission mit mehr als 10.000 Soldaten aus rund 50 Ländern überwacht die Gegend. In den vergangenen Tagen wurden bei Angriffen Blauhelmsoldaten verletzt.

Die Konfliktparteien müssten die Präsenz der Blauhelmsoldaten respektieren und die Sicherheit der Einsatzkräfte zu jeder Zeit gewährleisten, forderten die Unterzeichner des Schreibens vom Samstag. Die Angriffe müssten angemessen untersucht werden.

Nach UN-Angaben wurden am Freitag zwei Soldaten verletzt, als es in der Nähe eines Beobachtungspostens am Unifil-Hauptquartier zu zwei Explosionen kam. Am Donnerstag hatten israelische Truppen den Angaben nach das Hauptquartier beschossen und mindestens zwei Soldaten verletzt.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin brachte in einem Telefonat mit seinem israelischen Amtskollegen Joav Galant nach Pentagon-Angaben seine «tiefe Besorgnis» über die Angriffe zum Ausdruck. Galant erneuerte nach Angaben des Verteidigungsministeriums die israelischen Vorwürfe gegen die Hisbollah, das Umfeld von Stützpunkten der Blauhelm-Mission für ihre Zwecke zu missbrauchen. Er habe Austin zugleich zugesichert, dass das Militär versuchen werde, den Unifil-Truppen und -Stützpunkten keinen Schaden zuzufügen.

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Ingo Kerp 14.10.24 15:10
Jetzt läßt das isrelische Militär und sine Regierung jede Hemmung fallen. Ein UN Stützpunkt wird beschossen, Panzer dringen ein und der machtversessene Netanjahu fordert den UN CEO A. Guterres auf, den Stützpunkt der Mandatstruppen zu räumen. Das 40 Nationen gegen den Überfall protestieren, interessiert die israel. Regierung nicht.