Amnesty wirft IS Zerstörung von Lebensgrundlage der Jesiden vor

Foto: epa/Markus Heine
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BERLIN (dpa) - Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat der IS-Terrormiliz neben tausendfachem Mord an Jesiden auch die systematische Zerstörung der Lebensgrundlagen der Minderheit im Irak vorgeworfen. Die Islamisten hätten Brunnen und Bewässerungsanlagen vergiftet und zerstört, Ackerland und Obstgärten vernichtet, Vieh und Landmaschinen gestohlen sowie weite Landstriche vermint, steht in einem am Donnerstag vorgelegten Bericht von Amnesty. Auch ein Jahr, nachdem die irakische Regierung den militärischen Sieg über den Islamischen Staat erklärt habe, verhinderten diese Verbrechen die Rückkehr der Vertriebenen in ihre Heimat, betonte Amnesty.

Die ethnisch-religiöse Minderheit der Jesiden im Nordirak wurde den Vereinten Nationen zufolge seit 2014 Opfer eines Völkermordes durch den IS. In der Ideologie der Dschihadisten sind Jesiden «Ungläubige» und «Teufelsanbeter», weil diese auch einen Engel verehren. Zehntausende flohen 2014, als die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) große Gebiete im Nordirak überrannte. Während der IS die meisten jesidischen Männer wohl tötete, verkauften die Extremisten die Frauen als Sklavinnen. Kurdische Kämpfer konnten die Islamisten 2015 aus der Region vertreiben.

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