SITTWE/LONDON (dpa) - Eine Miliz der muslimischen Minderheit der Rohingya hat nach Angaben von Amnesty International ein Massaker an hinduistischen Zivilisten in Myanmar verübt.
Die Rebellengruppe Arsa (Arakan Rohingya Salvation Army) ermordete zusammen mit Rohingya-Dorfbewohnern am vergangenen 25. August 53 Hindus in einem Dorf in Myanmars Bundesstaat Rakhine, darunter 23 Kinder, wie die Menschenrechtsorganisation am Mittwoch berichtete. Am selben Tag seien die 46 hinduistischen Bewohner eines Nachbardorfes verschwunden und mutmaßlich ebenfalls von Arsa-Kämpfern getötet worden.
Das war derselbe Tag, an dem Arsa-Angehörige rund 30 Posten der Sicherheitskräfte in Rakhine angriffen. Myanmars Armee reagierte mit einer brutalen «Räumungsoperation» in den Dörfern der Rohingya. Der Amnesty-Bericht spricht von einer «gesetzeswidrigen und völlig unverhältnismäßigen Kampagne der Gewalt, gekennzeichnet durch Töten, Vergewaltigung und andere sexuelle Gewalt, Folter, das Abbrennen von Dörfern, einer Taktik von erzwungenem Hungertod und andere Menschenrechtsverletzungen und völkerrechtliche Verbrechen». Vor dieser Gewalt flohen rund 700.000 Rohingya seit Ende August in das Nachbarland Bangladesch.
Dass für die Gräueltaten der Arsa Rechenschaft abgelegt werde, sei ebenso wichtig wie bei den Verbrechen der Armee, erklärte Tirana Hassan, Amnestys Krisenbewältigungschefin, in einer Mitteilung. Amnesty forderte darin erneut von Myanmar Zugang zur betroffenen Region. Der Bericht beruht vor allem auf die Befragung von Überlebenden.
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