Zustände in philippinischen Gefängnissen in der Kritik

 Inhaftierte im Gefängnis von Quezon City, Philippinen. Foto: epa/Francis R. Malasig
Inhaftierte im Gefängnis von Quezon City, Philippinen. Foto: epa/Francis R. Malasig

MANILA (dpa) - Die Organisation Amnesty International hat den Philippinen im Anti-Drogen-Kampf von Präsident Rodrigo Duterte erneut Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Konkret geht es um das Vorgehen von Einsatzkräften der philippinischen Anti-Drogenbehörde in einem Gefängnis auf der Insel Cebu. Während einer Razzia am vergangenen Dienstag seien die rund 3.000 Insassen in den Innenhof der Anstalt getrieben und gezwungen worden, sich komplett auszuziehen.

Diese Maßnahme sei ganz klar «grausam, unmenschlich und erniedrigend», teilte Amnesty am Donnerstag mit. Behörden müssten sicherstellen, dass alle Menschen in Haft vor Folter und Misshandlung geschützt seien.

Die philippinische Anti-Drogen-Behörde PDEA erklärte ihr Vorgehen Medienberichten zufolge mit der Sicherheit für die Einsatzkräfte und die Insassen selbst. Die Maßnahme sei nötig gewesen, um die Gefangenen unter Kontrolle zu behalten.

Amnesty hatte Duterte jüngst wegen seines harten Vorgehens gegen den Drogenhandel Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Einem Bericht zufolge wurden in den bislang sieben Monaten seiner Amtszeit bereits mehr als 2.500 Menschen von der Polizei getötet. Zudem sollen Killer-Kommandos, die teilweise im Auftrag von Polizisten unterwegs gewesen sein sollen, in dem südostasiatischen Inselstaat weitere 4.000 Tote auf dem Gewissen haben. Die Polizei wies die Vorwürfe zurück.

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