Migrantin am Grenzfluss erschossen

Foto: epa/Dimitris Tosidis
Foto: epa/Dimitris Tosidis

ATHEN/ALEXANDROUPOLIS: Bei einem Schusswechsel am griechisch-türkischen Grenzfluss Evros soll am Samstagabend eine Migrantin durch eine Kugel getötet worden sein. Dies berichteten griechische Medien übereinstimmend am Sonntag unter Berufung auf Polizeikreise.

Griechische Grenzschützer hätten demnach mit einer Nachtsichtkamera festgestellt, dass ein Schlauchboot von der türkischen Seite des Flusses ablegte. Sie hätten die Insassen über Lautsprecher dazu aufgefordert, in die Türkei zurückzukehren, und seien dann plötzlich unter Beschuss genommen worden. Was anschließend geschah, ob griechische Grenzer ebenfalls schossen und wer die Frau erschoss, sei bislang noch unklar, hieß es.. Die Polizei habe bereits eine umfangreiche Untersuchung eingeleitet.

Am Grenzfluss Evros verläuft eine der Routen, über die Schleuserbanden Migranten aus der Türkei nach Griechenland und damit in die EU bringen. Der griechische Grenzschutz und die europäische Grenzschutzagentur Frontex überwachen die Region streng. Zudem hat Griechenland an vielen Stellen kilometerlange Grenzzäune errichtet. Seit Jahresbeginn haben nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks dennoch gut 1000 Migranten die Grenze passiert. 2021 reisten gut 4800 Menschen illegal ein, 2020 waren es knapp 6000.

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