Altstar in Violett: Ribéry lässt Herzen in Florenz höher schlagen

FLORENZ (dpa) - Saudi-Arabien? Katar? Nein! Franck Ribéry lässt seine Karriere in der Toskana ausklingen. Der langjährige Bayern-Star trifft beim AC Florenz auch auf Kevin-Prince Boateng. Schon die Ankunft Ribérys in Italien wird zu einer Party.

Im violetten Polohemd seines neuen Vereins herzte Franck Ribéry kurz nach seiner Ankunft in der Toskana den ersten kleinen Fan des AC Florenz. Mit riesiger Vorfreude und lautstarker Begeisterung empfingen Anhänger des italienischen Fußball-Erstligisten ihren neuen Star gleich am Flughafen. «Ich bin glücklich, mit meiner Familie hier zu sein», sagte der langjährige Bayern-Star, der noch auf dem Rollfeld für erste Erinnerungsfotos posierte und in fließendem Italienisch sein erstes Interview gab. «Ich freue mich darauf, noch zwei Jahre auf hohem Niveau zu spielen.»

Gerade einmal 70 Flugminuten von seinem geliebten München entfernt, setzt der in die Jahre gekommene Dribbelkünstler seine Karriere fort. Beim AC Florenz trifft Ribéry auf einen Bekannten aus der Bundesliga: Kevin-Prince Boateng ist ebenfalls seit dieser Saison neu am Arno. «Willkommen, mein Bruder», empfing ihn Boateng mit warmen Worten. Am Donnerstag soll der 36-Jährige offiziell vorgestellt werden.

Schon vor Ribérys Vertragsende nach zwölf Jahren beim FC Bayern Ende Juni hatte es ein munteres Rätselraten über seinen künftigen Arbeitgeber gegeben. Saudi-Arabien und Katar galten als neue Destinationen für den 81-maligen ehemaligen Nationalspieler Frankreichs. Spekulationen gab es über die PSV Eindhoven, wo Ribérys früherer Mitspieler Mark van Bommel Trainer ist. Gerüchte um Eintracht Frankfurt und sogar eine Anstellung als Notnagel beim FC Bayern machten die Runde.

In der Florentiner Mannschaft von Trainer Vincenzo Montella wird Ribéry nun DIE Attraktion. Der Franzose soll dem Traditionsverein, der in der vergangenen Saison nur Tabellen-16. wurde, einen Schub verleihen. «Begeisterung» werde Ribéry mitbringen, hatte der einstige Bayern-Stürmer Luca Toni im Vorfeld gesagt. «Franck ist ein Anführer.» Der Fußball-Filou hatte sich bei seinem früheren Münchner Mitspieler Infos über den künftigen Arbeitgeber eingeholt.

Ribéry war 2007 von Olympique Marseille zum FC Bayern gewechselt und hatte sich mit seinen Kunststücken in die Herzen der Fans gedribbelt. Im Sommer verabschiedete er sich an der Seite seines kongenialen Partners Arjen Robben mit dem Double aus Meisterschaft und Pokal von der Isar.

«Was wir zusammen gemacht haben, bleibt das ganze Leben», meinte Ribéry, mit neun deutschen Meisterschaften Rekordspieler, schluchzend bei der Meister-Party. Während Robben seine Karriere mittlerweile beendet hat, geht die Fußball-Reise für Ribéry noch eine Weile weiter.

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