Alstom setzt sich nach Bombardier-Übernahme neue Wachstumsziele

Bombardier könnte die Zugsparte von Alstom kaufen. Foto: epa/Filip Singer
Bombardier könnte die Zugsparte von Alstom kaufen. Foto: epa/Filip Singer

PARIS: Der Bahntechnikkonzern Alstom hat sich nach der Übernahme der Bombardier-Zugsparte neue Wachstumsziele gesetzt. Bis zum Geschäftsjahr 2024/25 soll der Umsatz im Schnitt um 5 Prozent jährlich steigen, teilte der französische Siemens-Konkurrent am Montagabend im Vorfeld seines Kapitalmarkttages mit. Die bereinigte operative Marge (Ebit) soll ab 2024/25 zwischen 8 und 10 Prozent betragen. Als Wachstumstreiber sehen die Franzosen insbesondere die Signaltechnik und das Dienstleistungsgeschäft.

Alstom hatte die milliardenschwere Übernahme Ende Januar abgeschlossen und will damit dem chinesischen Weltmarktführer CRRC die Stirn bieten. Durch den Zusammenschluss erzielt der Hersteller der TGV-Hochgeschwindigkeitszüge künftig 70 Prozent seiner Umsätze in Nordamerika und Europa, zwei Regionen, die von hohen Investitionen der öffentlichen Hand in die Infrastruktur profitieren dürften. In Europa stärkt Alstom durch die Übernahme insbesondere das Geschäft in Deutschland.

Das neue Unternehmen kommt nun rechnerisch auf einen Umsatz von rund 14 Milliarden Euro (2020/21) und rund 70.000 Beschäftigte. Konkurrent Siemens Mobility liegt mit einem Umsatz von 9,1 Milliarden Euro deutlich dahinter.

Das Geschäftsjahr 2021/22 (per Ende März) werde ein Übergangsjahr, in dem die Stabilisierung problematischer Bombardier-Projekte im Fokus stehe, hieß es. Alstom hatte im vergangenen Geschäftsjahr erheblich unter der Corona-Krise gelitten. Bestellungen, Umsatz und Gewinn waren deutlich zurückgegangen.

Siemens hatte Ende Juni ebenfalls ehrgeizige Wachstumsziele verkündet. Für die Zugsparte mit seinem Flaggschiff, dem ICE, kündigte der Münchner Konzern ein vergleichbares Umsatzwachstum in den kommenden drei bis fünf Jahren von 5 bis 8 Prozent jährlich an. Das Margenziel wurde auf 10 bis 13 Prozent erhöht.

Vor rund zwei Jahren war eine zunächst geplante Fusion zwischen Alstom und der Zugsparte von Siemens am Widerstand der EU-Wettbewerbshüter gescheitert.

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