Federer & Co. fehlen der Tennis-Tour

«Alles ein wenig ungewiss»  

Schweizer Roger Federer in Wimbledon. Foto: epa/Neil Hall
Schweizer Roger Federer in Wimbledon. Foto: epa/Neil Hall

ZÜRICH/NEW YORK: Am vergangenen Sonntag ist Roger Federer 40 Jahre alt geworden. Momentan pausiert der Schweizer Tennisprofi, den Zeitpunkt seiner Rückkehr lässt er offen. «Es ist wie beim Boxen», sagt er.

An seinem 40. Geburtstag traute sich Roger Federer unbeobachtet und ohne Angst vor unerwünschten Fotos mal wieder auf die Tanzfläche. Wann der Schweizer Ausnahmekönner in das sportliche Scheinwerferlicht der Tennis-Tour zurückkehrt, ist dagegen weiterhin offen. «Im Moment ist noch alles ein wenig ungewiss», sagte der langjährige Weltranglisten-Erste und Gewinner von 20 Grand-Slam-Titeln in einem Interview der Schweizer Zeitung «Blick».

Bei seinem Lieblingsturnier in Wimbledon war er am 7.7. im Viertelfinale am Polen Hubert Hurkacz gescheitert. Er legte anschließend eine Pause ein, um sein bereits zweimal operiertes Knie zu schonen. Für die Olympischen Spiele in Tokio sagte er ab, wohlwissend, dass damit seine letzte Chance auf olympisches Gold dahin war. Am 8.8. wurde Federer 40 Jahre alt - und noch immer ist nicht klar, wann er sein Comeback im Tenniskosmos geben wird. Oder muss die Frage sogar lauten, ob er nochmal sein Comeback gibt?

«Ich habe länger nichts gemacht, wegen dem Knie. Ich musste nach Wimbledon erst einmal alles sacken lassen», sagte Federer jetzt und ergänzte: «Diese Woche treffe ich noch meine Ärzte und mein Team und dann schauen wir, wie es weitergehen soll.» Die Masters-Turniere in Toronto in dieser und in Cincinnati in der kommenden Woche lässt er aus. Bislang fest eingeplant hatte Federer einen Start beim finalen Grand-Slam-Akt dieser Saison in New York. Die US Open starten am 30. August. Bis dahin hätte Federer noch Zeit zum Kräftebündeln, zumal er seine Turniere mittlerweile ohnehin dosiert. Seit seinem Comeback Anfang März in Doha nach der Knie-OP bestritt er erst 13 Partien.

«Es ist wie beim Boxen», sagte er dem «Blick» und führte aus: «Du hast viel weniger Kämpfe. Der Fokus auf einem einzigen Spiel ist deshalb viel größer. Das musste ich neu lernen.» Dass er zu diesem Lernschritt bereit war und dass er sich «knifflige» Fragen stellt, spricht eindeutig für die Motivation zu einer Rückkehr auf den Platz.

Auch Serena Williams legt auf der Damen-Tour derzeit eine Pause ein, bei den US Open will die 39-Jährige aber auch an den Start gehen und einen erneuten Angriff auf Grand-Slam-Titel Nummer 24 unternehmen. Doch längst wappnen sich die Dachorganisationen ATP und WTA für die Zeit nach den wohl zwei prominentesten Gesichtern des vergangenen Jahrzehnts im Tennis. Mit Kampagnen und dem Ausrufen einer neuen Generation werben sie für die Post-Williams-Federer-Ära.

Doch noch ist es nicht so weit. Noch haben beide weder ihren Rücktritt noch den Zeitpunkt dafür verkündet. Er sehe «immer das Gute, in jeder Situation», sagte Federer. Seinen Geburtstag habe er «lässig» mit der Familie, Freunden, seiner Frau Mirka und den Kindern gefeiert. Er habe es genossen zu tanzen («ohne Leute, die meine Moves filmen und ins Netz stellen»), ihm gehe es «supergut», erzählte Federer. «Ich bin total im Reinen mit mir selber, und ich bin sicher, dass noch sehr viel Schönes auf mich zukommen wird.» Ob auf dem Platz oder nach dem Ende der Karriere, war der Antwort nicht zu entnehmen.

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