Al-Sisi vor möglichen Protesten

«Kein Grund zur Sorge»

KAIRO (dpa) - Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat im Vorfeld möglicher regierungskritischer Proteste am Freitag ruhige Töne angeschlagen. «Die Ägypter lassen sich nicht in die Irre führen. Es gibt keinen Grund zur Sorge», sagte Al-Sisi laut einem Bericht des Staatsfernsehens. «Böse Mächte» würden versuchen, die Bevölkerung ins Visier zu nehmen. Al-Sisi sprach am Flughafen in Kairo nach seiner Rückkehr aus New York, wo er an der Generaldebatte der Vereinten Nationen teilgenommen hatte.

Der ehemalige General und Armeechef Al-Sisi war nach einem Militärputsch im Jahr 2013 an die Macht gekommen und 2014 als Präsident vereidigt worden. Seitdem geht er mit harter Hand gegen Oppositionelle vor. Die Meinungs- und Versammlungsfreiheit ist in Ägypten stark eingeschränkt.

Nach regierungskritischen Protesten am vergangenen Wochenende wurden Beobachtergruppen zufolge mindestens 1.500 Menschen festgenommen. Die Staatsanwaltschaft erklärte, etwa 1.000 Menschen seien wegen ihrer möglichen Beteiligung befragt worden. Zur Zahl der Festnahmen machte die Regierung zunächst keine Angaben. Für Freitag wurde zu weiteren Protesten an zentralen Plätzen im Land aufgerufen.

Parallel hatten einige Prominente in Videos zu Demonstrationen zur Unterstützung Al-Sisis aufgerufen. Auch am Flughafen versammelten sich am Freitag Medienberichten zufolge Unterstützer des Präsidenten.

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