Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Samstag

Das Foto zeigt die kolumbianische First Lady Veronica Alcocer (l.) bei ihrem Besuch bei den vier Geschwistern, die nach einem Flugzeugabsturz lebend gefunden wurden. Bild: epa-efe/Presidency Of Colombia
Das Foto zeigt die kolumbianische First Lady Veronica Alcocer (l.) bei ihrem Besuch bei den vier Geschwistern, die nach einem Flugzeugabsturz lebend gefunden wurden. Bild: epa-efe/Presidency Of Colombia

Kolumbiens Präsident besucht aus Dschungel gerettete Kinder in Klinik

BOGOTÁ: Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro hat die 40 Tage nach einem Flugzeugabsturz aus dem Regenwald geretteten Kinder im Krankenhaus besucht. Der Staatschef informierte sich am Samstag im Militärhospital in Bogotá über den Gesundheitszustand der Geschwister im Alter von 13, 9 und 5 Jahren sowie einem Jahr. «Die Kinder erholen sich. Sie nehmen Flüssigkeit zu sich. Aber sie können noch keine Nahrung aufnehmen», sagte Verteidigungsminister Iván Velásquez nach dem Besuch.

Der Militärarzt Carlos Rincón Arango sagte, die Kinder hätten eine Reihe leichter Verletzungen und seien mangelernährt. Sie befänden sich angesichts der Umstände aber in einem akzeptablen Zustand. Es würden nun eine Reihe pädiatrischer Untersuchungen durchgeführt. Zudem gelte es, die Kinder wieder zu Kräften kommen zu lassen. Er rechne mit einem Krankenhausaufenthalt von zwei bis drei Wochen.

Die Kinder waren am Freitag im Regenwald im Süden des Landes gefunden worden. Sie waren am 1. Mai mit einer Propellermaschine vom Typ Cessna 206 im Department Caquetá abgestürzt. Bei dem Unglück kamen die Mutter der Kinder, der Pilot und ein indigener Anführer ums Leben. Über einen Monat lang hatten Soldaten und Indigene in dem unwegsamen Gebiet nach den Geschwistern gesucht. Sowohl das ein Jahr alte Mädchen als auch der fünf Jahre alte Junge hatten während dieser Zeit Geburtstag.


Kolumbien: Kinder fünf Kilometer von Absturzstelle entfernt gefunden

BOGOTÁ: Die nach einem Flugzeugabsturz über einen Monat im kolumbianischen Regenwald vermissten Kinder sind rund fünf Kilometer Luftlinie von der Absturzstelle entfernt entdeckt worden. Über diese Entfernung berichtete die Zeitung «El Tiempo» am Samstag unter Berufung auf die Streitkräfte des südamerikanischen Landes. Anhand der gefundenen Gegenstände und Spuren konnten die Soldaten den Weg der Kinder rekonstruieren. Demnach entfernten sie sich zunächst von der Absturzstelle vier Kilometer Richtung Westen. Dann stießen sie offenbar auf ein Hindernis und wendeten sich gen Norden.

Die Kinder waren am 1. Mai mit einer Propellermaschine vom Typ Cessna 206 im Department Caquetá abgestürzt. Bei dem Unglück kamen die Mutter der Kinder, der Pilot und ein indigener Anführer ums Leben.

Soldaten und Indigene legten auf der Suche nach den Kindern über 2600 Kilometer zurück, wie der Kommandeur der Streitkräfte, General Helder Fernan Giraldo Bonilla, am Samstag sagte. Genauere Angaben zur Zählweise machte er nicht. So blieb offen, ob die gelaufenen Kilometer sich auf einzelne Soldaten oder auf gesamte Suchtrupps bezogen. An der Suche waren demnach elf Flugzeuge und Hubschrauber beteiligt, die rund 240 Stunden im Einsatz waren.

40 Tage nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs waren die Geschwister im Alter von 13, 9 und 4 Jahren sowie einem Jahr am Freitag im Süden des Landes gefunden worden. Sie wurden zunächst in einen 60 Meter über dem Boden fliegenden Hubschrauber gezogen und dann zur Untersuchung und Behandlung in das Militärkrankenhaus der Hauptstadt Bogotá gebracht.


Familie nach Rettung von Kindern aus Dschungel wiedervereint

BOGOTÁ: Nach der Rettung von vier Kindern aus dem kolumbianischen Regenwald ist die Familie wiedervereint. «Ich habe sie besucht. Sie sind sehr erschöpft, die Armen», sagte der Großvater Filencio Valencia der Zeitung «El Tiempo» am Samstag, nachdem er seine Enkel im Militärhospital in Bogotá besucht hatte. «Sie schlafen. Sie sind unterernährt. Sie sind dünn, sehr dünn.»

Auch die Großmutter Fátima Valencia besuchte die Geschwister im Krankenhaus. «Ich weine vor Freude. Die Kinder sind erschöpft, aber ich habe das Fleisch und Blut meiner Tochter zurück.» Die Mutter der Kinder war bei dem Flugzeugabsturz am 1. Mai im Süden des Landes ums Leben gekommen. Seitdem hatten Soldaten und Indigene die Kinder in dem unwegsamen Gelände gesucht.

Auch der Vater der Geschwister im Alter von 13, 9 und 5 Jahren sowie einem Jahr beteiligte sich an der Suche. Nachdem die Kinder gefunden wurden, begleitete er sie in das Militärhospital in Bogotá. «Ich bin auch aufgenommen worden. Ich bin krank», sagte Manuel Ranoque. «Ich habe hohes Fieber. Ich habe 40 Tage darum gekämpft, meine Kinder wiederzufinden.»


Familie überwältigt von Rettung der vier Kinder aus Regenwald

VILLAVICENCIO: Überwältigt und voller Freude haben Angehörige auf die Rettung der vier Kinder reagiert, die 40 Tage nach ihrem Flugzeugabsturz im kolumbianischen Regenwald lebend gefunden wurden. Er fühle sich sehr glücklich und dankbar, sagte der Großvater der vier Geschwister, Narciso Mucutuy, mit bewegter Stimme einem Reporter des Senders Caracol am Freitag (Ortszeit). Worte reichten nicht aus für den Dank gegenüber denen, die sie bei der Suche nach den Kindern unterstützt hatten, ergänzte er mit Verweis auf Einsatzkräfte des Staates und Helfer aus indigenen Gemeinden der Region. Die Großeltern hätten am frühen Abend von den Streitkräften die Information erhalten, dass die Enkel im Alter von 13, 9 und 4 Jahren sowie einem Jahr gefunden und «gesund und wohlbehalten» seien, sagte Mucutuy. «Ich möchte sie jetzt einfach sehen.»

Dem Sender zufolge befanden sich die Großeltern und ein Onkel der Kinder in einem Hotel in Villavicencio im Süden des Landes außerhalb des Dschungelgebiets von Guaviare, in dem die Kinder am Freitagnachmittag lebend gefunden worden waren. Nach Angaben der Luftfahrtbehörde wurden die Kinder bereits ins Militärkrankenhaus in die Hauptstadt Bogotá gebracht, um ärztlich untersucht zu werden.


Air-Baltic-Chef hält klimaneutrales Fliegen bis 2050 für möglich

RIGA: Martin Gauss leitet seit über zehn Jahren die lettische Fluggesellschaft Air Baltic. Der Deutsche will mit dem Unternehmen an die Börse. Dafür setzt er auf eine neue Flotte - auch für mehr Klimaschutz.

Klimaneutrales Fliegen wird nach Auffassung des deutschen Chefs der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic bis 2050 möglich sein. «Wir können es nicht schnell umsetzen. Wir können das nur in einem strukturierten Ansatz tun. Aber ich denke immer noch, dass 2050 vielleicht nicht die letzte Fluggesellschaft, aber der Großteil der Passagierbeförderung auf dem Luftweg emissionsfrei sein wird. Da bin ich mir ziemlich sicher», sagte Martin Gauss der Deutschen Presse-Agentur.

Die Branche will zum Jahr 2050 klimaneutral fliegen und den Luftverkehr emissionsfrei gestalten. Dies hatte der internationale Branchenverband Iata 2021 beschlossen. Gauss räumte ein, technisch sei dies eine enorme Herausforderung. Air Baltic als größte Fluggesellschaft in den baltischen Staaten sieht er dabei auf einem guten Weg. Sie fliegt von ihrem Drehkreuz Riga mehr als 70 Ziele an und setzt dafür eine Einheitsflotte von mehr als 40 Airbus A220 ein.

«Mit der Bestellung dieses Flugzeugs haben wir einen großen Schritt gemacht. Der Rest der Welt muss seine Flotten noch auf etwas so Modernes umstellen wie wir», sagte Gauss über das Kurz- und Mittelstreckenflugzeug. Insgesamt hat Air Baltic 50 davon bestellt und besitzt eine Option auf 30 weitere A220.

Die Flottenerneuerung soll nicht zuletzt auch dem 2024 geplanten Börsengang dienen, auf den sich das Staatsunternehmen vorbereitet. Im ersten Quartal verzeichnete Air Baltic nach eigenen Angaben das beste Ergebnis in seiner Geschichte. In der Pandemie sah das anders aus: Gauss musste damals die lettische Regierung davon überzeugen, mit einer Kapitalerhöhung von 250 Millionen Euro das Überleben des Unternehmens zu sichern. Auch die Folgen von Russlands Angriffskrieg gegen der Ukraine haben Air Baltic getroffen.

Ausgeglichen werden konnten die Probleme teils durch die Vermietung von Flugzeugen samt Crews im sogenannten «Wet Lease» an Lufthansa-Gesellschaften wie Swiss. «Es hilft uns. Diese Flugzeuge erwirtschaften für uns feste Gewinnspannen», sagte Gauss. Mit der Lufthansa kooperiert Air Baltic auch direkt - so werden einige Flüge mit Flugnummern beider Gesellschaften angeboten (Codeshare). «Wir haben eine starke Zusammenarbeit in Form von Codeshare. Was uns beiden hilft, da wir auf den München-Strecken die meisten Passagiere ins Baltikum befördern.»

Den Einstieg der Lufthansa bei der italienischen Staatsgesellschaft Ita Airways bezeichnete der seit 2011 amtierende Air-Baltic-Chef als «strategischen, sehr klugen Schritt». Der deutsche Konzern habe damit die Chance, sich einen der stärksten Märkte Europas zu sichern und unter ihrem Dach zu vereinen, sagte Gauss. Die Lufthansa sei bei der Integration von übernommenen Gesellschaften in ihren Verbund sehr professionell.

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