Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Montag

das Logo der International Air Transport Association (IATA) in Genf. Foto: epa/Martial Trezzini
das Logo der International Air Transport Association (IATA) in Genf. Foto: epa/Martial Trezzini

Airlineverband: Problem mit renitenten Passagieren wächst

ISTANBUL/GENF: Der Verband der Fluggesellschaften (IATA) sieht wachsende Probleme mit Passagieren, die ausfallend werden. Die Zahl der Zwischenfälle sei im vergangenen Jahr gestiegen, und dies nicht nur, weil es deutlich mehr Flüge gab als im Coronajahr 2021. Während es 2021 durchschnittlich einen von 835 Flügen traf, sei es im vergangenen Jahr jeder 568. Flug gewesen. «Der wachsende Trend ist besorgniserregend», sagte der stellvertretende IATA-Generaldirektor Conrad Clifford. Hauptsitz der IATA ist in Genf. Die Jahrestagung findet in Istanbul statt.

Oft gehe es dabei um Passagiere, die sich nicht an die Anweisungen halten, das Personal beschimpfen oder betrunken sind. Dabei ging es im vergangenen Jahr nicht nur um das Tragen von Coronamasken, wie die IATA mitteilte. Auch nachdem diese Vorschrift aufgehoben wurde, sei die Zahl von Zwischenfällen gestiegen. So hätten Passagiere illegalerweise in den Toiletten geraucht, selbst mitgebrachten Alkohol getrunken oder das Anschnallen verweigert. Es gebe auch gewalttätige Angriffe, allerdings selten: 2022 habe es rechnerisch einen solchen Übergriff pro 17.200 Flüge gegeben.

Der Verband der Fluggesellschaften IATA forderte Länder auf, Strafen für renitente Passagiere im Gesetzbuch zu verankern, unabhängig davon, woher sie stammen oder bei welcher Fluggesellschaft sie an Bord waren. In Flughäfen, dortigen Bars und Duty-Free-Läden müssten Aufklärungskampagnen Gäste schon vor dem Flug über die Konsequenzen illegalen Verhaltens aufklären.


Luftfahrtverband verdoppelt Gewinnprognose für Airlines

ISTANBUL: Nach herben Verlusten in der Corona-Krise winkt Fluggesellschaften in aller Welt im laufenden Jahr mehr als doppelt so viel Gewinn wie bisher gedacht. Auch wegen höherer Ticketpreise dürfte die Branche in diesem Jahr einen Überschuss von 9,8 Milliarden US-Dollar (etwa 9,15 Mrd Euro) erreichen, teilte der Weltluftfahrtverband IATA bei seiner Generalversammlung am Montag in Istanbul mit. In seiner bisherigen Gewinnprognose vom Dezember war er von 4,7 Milliarden Dollar ausgegangen.

Von ihrem Gewinnniveau aus dem Jahr vor der Pandemie dürften die Airlines auch wegen der höheren Kerosin-Preise aber weit entfernt bleiben: 2019 hatte die Branche nach früheren Angaben bei besser ausgelasteten Flugzeugen einen Profit von 26,4 Milliarden Dollar eingeflogen. Nach Einschätzung der IATA wird das Verkehrsaufkommen im laufenden Jahr auf 4,35 Milliarden Fluggäste wachsen. Damit läge es nur noch vier Prozent niedriger als 2019. «Alles zusammengenommen glauben wir, dass dies ein gutes Jahr für die Luftfahrt wird», sagte IATA-Chef Willie Walsh.

Der frühere Chef des Luftfahrtkonzerns IAG (British Airways, Iberia) wies trotz der gestiegenen Gewinnerwartung auf die aus seiner Sicht noch zu schwache Ertragslage der Airlines hin, die für ihren Gewinn einen Umsatz von 803 Milliarden Dollar generieren müssten. Pro Passagier blieben lediglich 2,25 Dollar hängen. Das sei nicht nachhaltig.

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