Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Montag

Austrian Airlines streicht am Dienstag mehr als 100 Flüge

WIEN: Bei der Lufthansa-Tochter Austrian Airlines fallen am Dienstag wegen einer Betriebsversammlung mehr als 100 Flüge aus. Das gab die österreichische Fluggesellschaft am Montag bekannt. Grund für die Absagen sind schwierige Tarifverhandlungen mit dem fliegenden Personal. Der Beginn der Betriebsversammlung ist für 9 Uhr morgens geplant. Die Dauer der Veranstaltung ließ die Gewerkschaft Vida vorerst offen.

Unter den gestrichenen Flügen waren laut Informationen des Wiener Flughafens auch Verbindungen nach Düsseldorf, Hamburg, Berlin und Hannover.

Bereits Anfang März hatte das Bordpersonal in einem mehrstündigen Warnstreik die Arbeit niedergelegt. Am vergangenen Freitag machte das Management der Austrian Airlines ein Angebot von durchschnittlich 12,3 Prozent mehr Gehalt öffentlich. In der Betriebsversammlung wollen die Arbeitnehmervertreter die Piloten und Pilotinnen sowie die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter über den Stand der Verhandlungen informieren.


EU-Kommission: 400-Millionen-Kredit Italiens an Alitalia rechtswidrig

BRÜSSEL/ROM: Mit einem Kredit in Höhe von 400 Millionen Euro an die strauchelnde Fluggesellschaft Alitalia hat Italien Ende 2019 europäisches Recht verletzt. Wie die EU-Kommission am Montag mitteilte, habe das Darlehen die EU-Beihilfevorschriften für Unternehmen in Schwierigkeiten verletzt. Italien müsse deshalb die Gelder plus Zinsen von der Alitalia zurückfordern, schrieb Brüssel.

Dazu dürfte es allerdings nicht kommen - die Traditionsairline gibt es nämlich nicht mehr. Sie wurde im Herbst 2021 von der neu gegründeten Ita Airways abgelöst. Und weil diese nicht als wirtschaftlicher Nachfolger von Alitalia angesehen wird, können die Millionen nicht von Ita zurückgefordert werden; das hatte die EU-Kommission selbst schon 2021 festgestellt. Die Lufthansa verhandelt derzeit über eine Teilübernahme von Ita Airways.

Alitalia hatte jahrelang große Verluste gemacht und 2017 sowie 2019 insgesamt dreimal vom italienischen Staat hohe Millionenkredite erhalten. Die zwei Darlehen von 2017 über insgesamt 900 Millionen Euro waren ebenso rechtswidrig, urteilte die EU-Kommission bereits Ende 2021. Die Wettbewerbshüter kamen damals wie nun zu dem Schluss, dass Italien nicht wie ein privater Investor gehandelt habe und in einem nötigen Maße von der Rückzahlung der Gelder ausgegangen sei. Es sei vielmehr darum gegangen, den Flugbetrieb aufrecht zu erhalten - Alitalia habe deshalb einen illegalen Wettbewerbsvorteil gehabt.

«Diese Schlussfolgerungen der EU-Kommission haben wir erwartet», sagte der italienische Wirtschafts- und Finanzminister Giancarlo Giorgetti am Montag. Er zeigte sich zugleich aber zufrieden über die Einschätzung von Brüssel, dass der Alitalia-Nachfolger Ita für das Fehlverhalten bei der Vergabe des Überbrückungskredites nicht belangt werden könne. «Wir sind im Recht und werden diesen Weg weitergehen», sagte er im Hinblick auf die Entwicklung und Roms Privatisierungspläne bei Ita Airways.


Kaum Flüge in Frankfurt - längere Wartezeiten am Dienstag erwartet

FRANKFURT/MAIN: Der bundesweite Warnstreik hat den größten deutschen Flughafen in Frankfurt am Montag fast komplett lahmgelegt. Es fänden keine Passagierflüge statt, sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport. Es gebe nur «ganz begrenzt» Verbindungen im oberen einstelligen Bereich wie medizinische Notflüge oder Flüge für Hilfsgüter.

Die Folgen des Ausstands dürften auch nach Streikende noch spürbar sein, erwartet die Fraport. Es sei möglich, dass es am Dienstag zu längeren Wartezeiten komme, sagte der Sprecher. Passagiere sollten sich auf eventuelle Verzögerungen im Betriebsablauf einstellen, frühzeitig den Status ihres Fluges checken und genug Zeit einplanen.

Der Flughafen hatte bereits angekündigt, dass es am Montag wegen des Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi keinen regulären Passagierbetrieb in Frankfurt gibt. Dort waren ursprünglich etwa 1170 Starts und Landungen mit insgesamt rund 160.000 Passagieren geplant gewesen.

Die Fraport hatte Fluggäste gebeten, sich mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung zu setzen und von der Anreise an den Airport abzusehen. Auch Umsteigeverkehre seien von dem Warnstreik betroffen.

Die Gewerkschaft Verdi hatte für Montag an fast allen deutschen Verkehrsflughäfen zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Der Flughafenverband ADV ging zuletzt von rund 380.000 Geschäfts- und Privatreisenden aus, die ihren Flug nicht antreten können.


Warnstreik legt Flughäfen lahm - «Fast ein bisschen gespenstisch»

FRANKFURT/MAIN: Der Ausstand der Gewerkschaft Verdi hat den Luftverkehr in Deutschland stark beeinträchtigt. An großen Flughäfen kam der Betrieb teils fast komplett zum Erliegen. Auch am Dienstag dürfte es noch Verzögerungen geben.

Der bundesweite Warnstreik hat am Montag den Betrieb an wichtigen deutschen Flughäfen weitgehend lahmgelegt. Am größten Flughafen Frankfurt gab es keinen regulären Passagierbetrieb. «Die Lage ist ruhig», sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport. Es fänden keine Passagierflüge statt. Es gebe nur «ganz begrenzt» Verbindungen im oberen einstelligen Bereich wie medizinische Notflüge oder Flüge für Hilfsgüter.

In Frankfurt waren ursprünglich etwa 1170 Starts und Landungen mit insgesamt rund 160.000 Passagieren geplant. Die Folgen des Ausstands dürften auch nach Streikende noch spürbar sein, erwartet Fraport. Es sei möglich, dass es am Dienstag zu längeren Wartezeiten komme, sagte der Sprecher. Passagiere sollten sich auf eventuelle Verzögerungen im Betriebsablauf einstellen, frühzeitig den Status ihres Fluges checken und genug Zeit einplanen.

Auch der Flughafen München wurde am Montag lahmgelegt. «Es sind keine Passagiere unterwegs», sagte eine Sprecherin der Verkehrsleitung des Flughafens. Alle 785 geplanten Flüge fielen heute aus. «Es startet und landet nichts. Es ist fast ein bisschen gespenstisch.» Nur ein Ambulanzflieger sei am Morgen in München angekommen.

In Nordrhein-Westfalen wurde der Luftverkehr an den beiden größten Flughäfen in Düsseldorf und Köln-Bonn stark vom Warnstreik behindert. «Hier ist alles dicht», sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Frank Michael Munkler zum Flughafen Köln/Bonn. Der Flughafen hatte angekündigt, dass mindestens drei Viertel der geplanten 175 Starts und Landungen ausfallen. Weitere Flugstreichungen oder Umleitungen seien möglich. Am Flughafen Düsseldorf waren am Montag 330 Starts und Landungen geplant. Davon fänden über den Tag verteilt voraussichtlich 69 Flugbewegungen statt, sagte ein Sprecher. Teils seien Flüge umgeleitet oder auf Dienstag verschoben worden.

Der reguläre Flugbetrieb am Flughafen Stuttgart war am Montag zum dritten Mal binnen weniger Wochen lahmgelegt. Alle 170 geplanten Ankünfte und Abflüge sollten entfallen. In Hamburg wurden am Montagmorgen alle Starts und mehr als die Hälfte aller Landungen abgesagt. Ursprünglich waren 147 Starts und 152 Landungen geplant. Für Hannover stand ein stark abgespeckter Flugplan online. In Bremen sollten keine Flieger starten. Der Hauptstadtflughafen BER war nicht in den Warnstreik einbezogen, es fielen aber alle innerdeutschen Flüge weg, ebenso die in Leipzig/Halle und in Dresden.

Die Gewerkschaft Verdi hatte am Montag zu einem ganztägigen Warnstreik an fast allen Flughäfen aufgerufen. Der Flughafenverband ADV ging von rund 380.000 Geschäfts- und Privatreisenden aus, die ihren Flug nicht antreten können. Kleinere Flughäfen, darunter Paderborn, Memmingen, Saarbrücken, Karlsruhe, Lübeck und Friedrichshafen, blieben aber laut ADV für Passagierflüge geöffnet.


ADAC: Verkehrschaos auf Autobahnen ausgeblieben

MÜNCHEN: Der großangelegte Warnstreik bei Bahn, Nahverkehr und Flughäfen hat am Montagvormittag kein Verkehrschaos auf den Autobahnen ausgelöst. Am frühen Morgen habe es zwar mehr kleine Staus gegeben, im Verlaufe des Vormittags sei die Lage aber sogar ruhiger gewesen als an einem normalen Montag, sagte eine Sprecherin des ADAC. Ein Verkehrskollaps sei ausgeblieben. Aus ihrer Sicht haben die frühe Ankündigung und die Berichterstattung womöglich dafür gesorgt, dass viele Menschen sich auf den Warnstreik eingestellt hätten. «Wer kann, ist im Homeoffice geblieben.»

Der ADAC beobachtet regelmäßig das Staugeschehen auf den Autobahnen. Montags und freitags registriert der Verkehrsclub normalerweise weniger Staus als in der Wochenmitte. Auch hier macht sich wohl der Trend zum Homeoffice bemerkbar.

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