Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Montag

Foto: Pixabay
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Quarantäne-Zentren voll: Neuseeland schränkt internationale Flüge ein

WELLINGTON: Damit die Quarantäne- und Isolationszentren des Landes in der Corona-Pandemie nicht an ihre Kapazitätsgrenzen geraten, hat die neuseeländische Regierung vorübergehend die Buchung internationaler Flüge eingeschränkt. Die nationale Fluglinie Air New Zealand habe einem kurzfristigen Buchungsstopp zugestimmt, teilte Wohnungsministerin Megan Woods am Dienstag mit. Mit der Maßnahme solle sichergestellt werden, dass für alle Heimkehrer genügend Plätze für eine geordnete Isolation oder Quarantäne zur Verfügung stünden, sagte sie zur Begründung.

Neuseeland hat seine Grenze wegen der Corona-Pandemie seit März geschlossen. Nur Bürger und Einwohner des Landes dürfen noch einreisen. Mit der Ausbreitung des Coronavirus weltweit sei die Zahl der Heimkehrer jüngst rapide angestiegen, sagte Woods weiter. «Unsere erste Priorität ist es, das Virus an der Grenze zu stoppen. Deshalb muss sich jeder einer Quarantäne oder einer geleiteten Isolation unterziehen», so Woods. Dafür müssten ausreichend Plätze zur Verfügung stehen.

Offiziellen Angaben zufolge befinden sich in Neuseeland derzeit knapp 6000 Menschen in 28 Isolationszentren. Seit dem 26. März hätten bereits mehr als 26.400 Menschen eine Isolation oder Quarantäne durchlaufen.

Neuseeland hatte am 8. Juni die erste Coronavirus-Welle für überstanden erklärt. Auf den beiden Inseln gab es bisher rund 1530 bestätigte und mögliche Infektionsfälle. 22 Menschen starben in Zusammenhang mit Covid-19.


Corona-Hilfen für Lufthansa-Tochter Austrian Airlines genehmigt

BRÜSSEL/WIEN: Österreich darf der Lufthansa-Tochter Austrian Airlines mit einer Finanzspritze von 150 Millionen Euro helfen. Die EU-Kommission genehmigte am Montag das nachrangige Darlehen, das in einen Zuschuss umgewandelt werden kann. Es soll die Fluggesellschaft für Einbußen entschädigen, die direkt auf Reisebeschränkungen in der Corona-Pandemie von Anfang März bis Mitte Juni zurückgehen.

Die 150 Millionen Euro sind Teil eines größeren Hilfspakets im Wert von 600 Millionen Euro, das Anfang Juni verabredet worden war. Die beiden anderen Elemente: weitere 150 Millionen Kapital vom Mutterkonzern Lufthansa sowie 300 Millionen Euro an Bankkrediten.

Die Kommission prüfte nach eigenen Angaben die jetzt genehmigte Hilfe des Staates Österreich auch im Licht der beiden anderen Teile des Pakets und kam zu dem Schluss, dass sie unter Beihilferecht zulässig sei. Die 150 Millionen Euro lägen unter den geschätzten Einbußen der Fluggesellschaft. Das Darlehen werde nur insoweit in einen Zuschuss umgewandelt, wie nach Jahresabschluss tatsächlich Schäden nachgewiesen würden. Der Rest müsse zurückgezahlt werden. So sei eine Überkompensation ausgeschlossen.

Austrian Airlines hat nach Angaben der Kommission eine Flotte von 82 Flugzeugen und beförderte 2019 rund 14,7 Millionen Fluggäste. Ihr wichtigster Knotenpunkt ist Wien. Österreich hatte im Gegenzug für die Corona-Hilfen eine zehnjährige Standortgarantie für das Drehkreuz erhalten.


Bundesrepublik jetzt größter Anteilseigner bei Lufthansa

FRANKFURT/MAIN: Die Bundesrepublik ist nun größter Anteilseigner an der Deutschen Lufthansa AG. Über den in der Corona-Krise neu eingerichteten Wirtschaftsstabilisierungsfonds hält der Staat 20,05 Prozent der Anteile an dem MDax-Konzern, wie das Unternehmen am Montag in einer Börsen-Pflichtmitteilung berichtete.

Die Beteiligung ist Teil des neun Milliarden Euro schweren Rettungspakets, zu dem noch ein KfW-Kredit und eine verzinsliche stille Einlage gehören. Der Bund hat die neuen Aktien deutlich unter Börsenkurs zum Nennwert von 2,56 Euro pro Anteil erhalten und dafür gut 300 Millionen Euro gezahlt. Die Anteile der Altaktionäre wurden dadurch verwässert. Das Unternehmen hat eine erste Tranche des Kredits von rund einer Milliarde Euro bereits abgerufen.


Österreich hält an Luftraumüberwachung durch Eurofighter vorerst fest

WIEN: Trotz jahrelanger juristischer Querelen um den Militärjet hält Österreich vorerst an seinen 15 Eurofightern fest. Die Luftraumüberwachung werde zunächst allein den Eurofightern anvertraut, die schwedische Saab 105 als Unterschall-Flugzeug werde nicht nachbeschafft, teilte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) am Montag mit. Keines der Nachbarländer, darunter auch Deutschland, unterhielte ein Zwei-Flotten-System. Das bedeute nicht, dass die Republik Österreich von ihren Forderungen abrücke.

Österreich hatte sich 2003 für den Kauf von 18 Eurofightern entschlossen, später wurde auf 15 Jets abgespeckt. Der Kauf ist bis heute das größte Rüstungsgeschäft der Nachkriegsgeschichte in Österreich. Die Alpenrepublik beklagte später, dass sie über Ausstattung und Lieferfähigkeit der Abfangjäger getäuscht worden sei. Zudem kamen Korruptionsvorwürfe auf. Airbus wies die Vorwürfe zurück.

Österreich wird laut Tanner weiterhin alle Rechtsmittel ausschöpfen, um das Ziel zu erreichen, aus dem Eurofighter-Vertrag auszusteigen und von Eurofighter entschädigt zu werden. «Bis zur endgültigen Entscheidung der Justiz werden keine Entscheidungen in Bezug auf die Luftraumüberwachung getroffen, die die Position Österreichs gegenüber Eurofighter verschlechtern würden», so die Verteidigungsministerin.

Somit werden die nicht ausreichend ausgerüsteten 15 Eurofighter weiterfliegen. Die zwölf Saab 105 werden ab 2021 aus Altersgründen nicht mehr im Betrieb sein. Derzeit können laut Ministerium rund zehn Stunden Einsatzbereitschaft pro Tag für die Luftraumüberwachung sichergestellt werden, wobei 94 Prozent durch die Eurofighter abgedeckt werden und sechs Prozent durch die Saab 105.


Mindestens drei Tote bei Zusammenstoß zweier Kleinflugzeuge in USA

COEUR D'ALENE: Beim Zusammenstoß zweier Flugzeuge über einem See in Idaho sind mindestens drei Menschen gestorben. Berichte, dass acht Personen an Bord waren, konnten noch nicht bestätigt werden, aber die Polizei glaubt an keine Überlebenden.

Mindestens drei Menschen sind beim Zusammenstoß zweier Kleinflugzeuge über einem See im US-Bundesstaat Idaho ums Leben gekommen. Rettungskräfte bargen die Leichen aus dem Wasser, wie das Sheriffbüro im Bezirk Kootenai County am Sonntagabend (Ortszeit) auf seiner Facebook-Seite mitteilte. Am Montag berichteten der Lokalsender KXLY und die Zeitung «Spokesman-Review» von einer dritten vom Grund des Sees geborgenen Leiche. Immer noch war demnach unklar, wie viele Menschen genau an Bord waren. Berichte, wonach acht Personen darin saßen, könne man derzeit nicht bestätigen, hatte zuvor die Polizei mitgeteilt. Es sei aber davon auszugehen, dass es keine Überlebenden gebe, hieß es in der Pressemitteilung weiter.

Die Wracks der beiden Kleinflugzeuge spürten die Einsatzkräfte der Mitteilung zufolge mit Hilfe von Sonargeräten in knapp 40 Meter Tiefe auf. Augenzeugen hatten demnach gesehen, wie die beiden Maschinen am frühen Sonntagnachmittag über dem See Coeur d'Alene kollidierten und ins Wasser stürzten. Weitere Details waren nicht bekannt.

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