Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Mittwoch

Foto: Freepik
Foto: Freepik

Ryanair erwartet wegen Omikron-Variante höheren Verlust

DUBLIN: Der irische Billigflieger Ryanair senkt seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr. So werde wegen der sich ausbreitenden Coronavirus-Variante Omikron sowie damit verbundener Reiserestriktionen ein höherer Verlust als bisher erwartet, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Dublin mit. Ryanair kalkuliert nun mit einem Fehlbetrag für das bis Ende März 2022 laufende Geschäftsjahr von 250 Millionen bis 450 Millionen Euro, nachdem die Airline zuletzt von einem Minus von 100 bis 200 Millionen Euro ausgegangen war.

Beim Passagieraufkommen rechnet der Konzern nun mit unter 100 Millionen Fluggästen anstelle von mehr als 100 Millionen. Die Zahlen hingen dabei stark vom weiteren Verlauf der Pandemie ab, hieß es. Für den Januar kürzte Ryanair seine Flugkapazitäten um 33 Prozent. Eine Entscheidung für Februar und März gibt es noch nicht. Das Unternehmen hofft, bei der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal am 31. Januar mehr Klarheit über die Auswirkungen der Omikron-Variante auf europäische Reiserestriktionen zu haben.


Anklage fordert lebenslange Haft für Abschuss von Passagierflug MH17

AMSTERDAM: Im Prozess zum Abschuss von Passagierflug MH17 über der Ostukraine hat die Staatsanwaltschaft eine lebenslange Haftstrafe gegen die vier Angeklagten wegen Mordes gefordert. Die damaligen Offiziere der prorussischen Rebellen seien für den Tod von 298 Menschen verantwortlich und müssten daher die Höchststrafe bekommen, erklärten die Vertreter der Anklage am Mittwoch vor dem Strafgericht am Amsterdamer Flughafen. «Die Angeklagten haben 298 Menschen auf grausame Weise das Leben genommen», sagte Staatsanwalt Thijs Berger. Das Urteil in dem seit Frühjahr 2020 laufenden Prozess wird erst im nächsten Jahr erwartet.

Drei Russen und ein Ukrainer haben nach Überzeugung der Anklage im Juli 2014 die Boeing der Malaysia Airlines mit einer russischen Luftabwehrrakete vom Typ Buk abgeschossen. 298 Menschen an Bord wurden getötet. Der Prozess wird in Abwesenheit der Angeklagten geführt. Nur einer lässt sich von Verteidigern vertreten. Alle bestritten jede Verantwortung.

Der Prozess ist politisch heikel, da Russland jede Verantwortung zurückweist. Eine Auslieferung der Angeklagten scheint unwahrscheinlich. Versuche, Moskau Verantwortung für das Unglück zuzuweisen, seien «absolut inakzeptabel», sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow dem Staatssender RT.

Die Staatsanwaltschaft betonte, dass die Angeklagten eine extra schwere «alles vernichtende» Waffe besorgt und eingesetzt hätten, mit der auch Zivilflugzeuge getroffen werden konnten. Sie hätten bewusst in Kauf genommen, dass unschuldige Bürger Opfer werden konnten.

Die Anklage hatte zahlreiche Beweise vorgelegt wie Fotos, abgehörte Telefongespräche, Videos und Zeugenaussagen. Sie belegen der Anklage zufolge, dass die Männer die Buk-Rakete beschafft hatten. Sie hätten mit der Tat auch den Angehörigen großen Schaden zugefügt und international einen Schock ausgelöst.

In der Ostukraine herrschten im Juli 2014 heftige Kämpfe zwischen der Armee der Ukraine und prorussischen Separatisten. Die Maschine der Malaysia Airlines war auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur. Da die meisten Opfer Niederländer waren, findet der Prozess auch in dem Land statt.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.

Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.