Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Mittwoch

Foto: Pixabay
Foto: Pixabay

Tui ebnet Weg für weitere Corona-Milliardenhilfe

HANNOVER: Der Reisekonzern Tui ist aufgrund der Corona-Pandemie angeschlagen. Er war das erste Großunternehmen, das zu Beginn der Viruskrise staatliche Unterstützung erhielt. Es dürfte noch mehr werden.

Der weltgrößte Reisekonzern Tui hat die Voraussetzung für eine weitere staatliche Milliarden-Hilfe zur Überbrückung des coronabedingten Geschäftseinbruchs geschaffen. Die Inhaber einer Anleihe hätten der Aussetzung einer vertraglichen Bedingung zugestimmt, die eine künftige Verschuldungsbegrenzung vorgesehen habe, teilte der Konzern am Mittwoch mit. An die Aussetzung war eine zusätzliche Kreditlinie der Förderbank KfW von rund 1,2 Milliarden Euro gebunden.

Der Tourismuskonzern kämpft wegen der Auswirkungen der Corona-Krise mit tiefroten Zahlen. Um die Krise zu überstehen, hat sich Tui nun Staatshilfen im Umfang von drei Milliarden Euro gesichert. Ein im April gewährter Kredit der KfW über 1,8 Milliarden Euro soll um 1,05 Milliarden Euro aufgestockt werden. Überdies sollen 150 Millionen Euro über eine Wandelanleihe an Tui gehen, die der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) des Bundes zeichnet.

Die Touristikbranche gehört zu den am schwersten von der Pandemie getroffenen Wirtschaftszweigen. Tui braucht das Geld, um die weitere Finanzierung nach rund drei Monaten Geschäftsausfall zwischen Mitte März und Mitte Juni zu sichern. Die verzögerte Sommersaison läuft erst seit Juni. Tui fährt schon einen harten Sparkurs mit Stellenstreichungen und geringeren Investitionen, erwartet aber erst in mittlerer Frist eine Erholung.

Anfang April hatte ein Bankenkonsortium den Weg für den ersten staatlich abgesicherten Großkredit zur Dämpfung der Pandemie-Folgen frei gemacht. Tui ergänzte damit ein bestehendes Darlehensprogramm, blieb jedoch auf der Suche nach Wegen, um die Finanzkraft zu erhöhen. Vorstandschef Fritz Joussen hatte angedeutet, dass die bisherigen Summen trotz paralleler Einsparungen nicht ausreichen könnten.

Die Tui-Gruppe hatte angekündigt, bis zu 8000 Jobs vor allem im Ausland zu streichen. Außerdem soll die Flotte ihrer Airline Tuifly um über die Hälfte verkleinert werden - dabei könnten dem Vernehmen nach 900 Vollzeitstellen wegfallen sowie mehrere Standorte geschlossen werden. Management und Belegschaft beraten nun über Details der Umsetzung.


Iran zu Schadenersatz nach Abschuss von ukrainischer Maschine bereit

TEHERAN: Nach dem Abschuss eines ukrainischen Passagierflugzeugs mit 176 Todesopfern will der Iran im nächsten Monat über Schadenersatz verhandeln. Der Chef der nationalen Luftfahrtbehörde, Turadsch Dehghani-Sanganeh, sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Irna am Mittwoch, sein Land sei auf Basis internationaler Vorschriften zu Zahlungen an die Hinterbliebenen bereit. Dazu solle am 18. Oktober ein Treffen mit den betroffenen Ländern in Teheran stattfinden.

Die ukrainische Boeing-Maschine war am 8. Januar irrtümlich kurz nach dem Start in Teheran von der iranischen Luftabwehr abgeschossen worden. Alle 176 Insassen wurden getötet. Die iranische Führung gab den Abschuss erst mit Verzögerung zu. Die Luftfahrtbehörde sprach Mitte Juli in ihrem Abschlussbericht von einem «menschlichen Fehler». Die Opfer kamen aus der Ukraine, dem Iran sowie aus Kanada, Afghanistan, Großbritannien und Schweden.

Im vergangenen Monat hatte die iranische Versicherungsorganisation Ausgleichszahlungen noch abgelehnt. Die Maschine sei von ukrainischen und europäischen Unternehmen versichert, daher müssten diese Firmen auch die Zahlungen übernehmen. Das iranische Außenministerium erklärte sich dann jedoch grundsätzlich zu Schadenersatz bereit, sobald technische und juristischen Aspekte geklärt seien.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.

Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.