Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Mittwoch

Foto: Freepik
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Klimafreundliche Antriebe für Flugzeuge erst in 2030er-Jahren

MÜNCHEN/FRANKFURT: Die Ablösung von Verbrennungsmotoren in Flugzeugen wird nach Einschätzung einer Studie erst in den späten 2030er-Jahren Fahrt aufnehmen. Zwar stehe ab 2025 nachhaltig produziertes Flugbenzin beispielsweise aus Speiseresten in langsam steigender Menge zur Verfügung, heißt es in einer am Mittwoch vorgestellten Analyse der Beratungsgesellschaft Roland Berger.

Die Beimischung dieser Treibstoffe hat die EU-Kommission in ihrem Klimapaket «Fit for 55» als ein Mittel vorgeschlagen, um die Emissionen des klimaschädlichen CO2 zu reduzieren. Hybrid-elektrische Antriebe oder Brennstoffzellen für Wasserstoff seien hingegen erst in den späten 2030er-Jahren zu erwarten. Die längste Entwicklungszeit bis in die späten 2040er-Jahre sehen die Experten von Roland Berger für batterie-elektrische Flugzeugantriebe.

Die Luftfahrtbranche müsse neben der CO2-Reduzierung mit den Auswirkungen der Pandemie fertig werden. 53 Prozent der befragten Luftfahrtvertreter erwarten eine vollständige Erholung der globalen Reisenachfrage für den Zeitraum 2023/2024. In einem mittleren Szenario geht Roland Berger davon aus, dass die Airlines im Jahr 2024 wieder die Transportwerte aus dem Vorkrisenjahr 2019 erreichen. Bei Geschäftsreisen gehen die Berater von einer dauerhaft um etwa 20 Prozent niedrigeren Nachfrage aus. Die Nachfrage für Urlaubsreisen werde nur vorübergehend um 10 Prozent nachlassen. Die Produktion von neuen Flugzeugen werde entsprechend erst nach 2024 wieder frühere Dimensionen erreichen.


Neun Corona-Infektionen: Hunderte Flüge in China gestrichen

NANJING: Nach der Entdeckung von neun Corona-Infektionen unter Mitarbeitern des Flughafens von Nanjing sind in der ostchinesischen Stadt am Mittwoch mehr als 300 Flüge gestrichen worden. Schon am Vortag waren mehr als 100 Flüge abgesagt worden, wie die Behörden berichteten. In vier Gebieten nahe des Flughafens gab es Massentests. Wer die acht Millionen Einwohner zählende Metropole verlassen will, muss jetzt einen negativen Coronatest nachweisen.

Die Infektionen waren bei Routineuntersuchungen festgestellt worden. Bei neuen Tests wurden am Mittwoch acht weitere Ansteckungen unter Mitarbeitern des Flughafens festgestellt, so dass die Gesamtzahl auf 17 stieg, wie das Staatsfernsehen berichtete. 157 enge Kontakte wurden ausgemacht. Der Vizebürgermeister von Nanjing sagte, es bestehe die Möglichkeit, dass das Virus am Flughafen aus dem Ausland eingeschleppt worden sei.

China hat das Virus weitgehend im Griff und verzeichnet meist nur lokal begrenzte, kleinere Ausbrüche. Gegenwärtig hat auch die südwestchinesische Provinz Yunnan, die an das schwer von Covid-19 heimgesuchte Myanmar grenzt, mit Infektionen zu kämpfen. Besonders die Präfektur Dehong ist betroffen. 267 Infizierte seien in Krankenhäusern, so die Nachrichtenagentur Xinhua. Darunter seien 82 lokale Übertragungen. Auch wurden 31 asymptomatische Fälle gemeldet.

Seit mehr als einem Jahr hat sich das Leben in China, wo im Dezember 2019 weltweit die ersten Infektionen mit der neuen Viruserkrankung entdeckt worden waren, wieder weitgehend normalisiert. Die Behörden verfolgen eine strenge «Null-Covid-Politik»: Bei Ausbrüchen wird sofort mit Massentests, Ausgangsbeschränkungen, Kontaktverfolgung und Quarantäne reagiert. Auch gelten scharfe Beschränkungen für Einreisende, die mindestens zwei Wochen in eine Quarantäneeinrichtung müssen. Die grüne Grenze zu Myanmar ist allerdings recht durchlässig, so dass jetzt streckenweise ein hoher Grenzzaun errichtet wurde.


United Airlines verringert Verlust deutlich

CHICAGO: Die US-Fluggesellschaft United Airlines hat aufgrund anhaltender Belastungen durch die Corona-Krise bereits das sechste Quartal in Folge mit roten Zahlen hinnehmen müssen. Das Unternehmen verringerte den Verlust in den drei Monaten bis Ende Juni aber deutlich. Unterm Strich fiel ein Minus von 434 Millionen Dollar (368 Mio Euro) an, wie United am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Vor einem Jahr betrug der Quartalsverlust noch 1,6 Milliarden Dollar.

Die Erlöse wuchsen angesichts der fortschreitenden Erholung des Flugbetriebs von der Pandemie um 270 Prozent auf 5,5 Milliarden Dollar. Wie schwer sich United weiter tut, zeigt indes der Vergleich mit dem zweiten Quartal 2019. Damals - vor der Corona-Krise - hatte der Umsatz noch 52 Prozent höher gelegen. Die Fluggesellschaft rechnet aber dank zunehmender Corona-Impfungen mit einer deutlichen Erholung des Geschäfts und schwarzen Zahlen im laufenden Quartal.

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