Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Mittwoch

Abgestellte Lufthansa-Passagierflugzeuge auf der Nordbahn des Frankfurter Flughafens in Frankfurt. Archivfoto: epa/MAURITZ ANTIN
Abgestellte Lufthansa-Passagierflugzeuge auf der Nordbahn des Frankfurter Flughafens in Frankfurt. Archivfoto: epa/MAURITZ ANTIN

Lufthansa berichtet über Geschäftsverlauf in der Corona-Flaute

FRANKFURT/MAIN: Wie schlägt sich der vom Staat gerettete Lufthansa-Konzern in der fortdauernden Corona-Pandemie? Antworten auf diese Frage erwarten Anleger an diesem Donnerstag (7.00 Uhr) vom Management des MDax-Konzerns, der in Frankfurt über den Geschäftsverlauf im ersten Quartal 2021 berichtet. Besonderes Augenmerk gilt dabei dem weiteren Abfluss von Barmitteln sowie dem Umfang der noch vorhandenen Reserven.

Der Konzern muss nach den Worten des Vorstandschefs Carsten Spohr in der Krise beweglicher, digitaler und nachhaltiger werden. Auf diesem Weg seien Einsparungen beim Personal und in der Flotte unumgänglich. Das Geschäftsjahr 2020 hat Lufthansa mit einem Rekordverlust von 6,7 Milliarden Euro beendet, nach einem Gewinn von 1,2 Milliarden im Vorkrisenjahr 2019. Der Umsatz brach um fast zwei Drittel auf 13,6 Milliarden Euro ein.

Der schleppende Impfstart in Europa und weiterhin bestehende Reisehemmnisse haben den Flugverkehr in den ersten drei Monaten dieses Jahres weiter gelähmt. Trotz einer leichten Belebung vor Ostern lagen die Verkehrszahlen nach Angaben der Flugsicherheitsorganisation Eurocontrol weiterhin nur bei einem guten Drittel der Werte von 2019. Lufthansa hat für das Gesamtjahr angekündigt, zwischen 40 und 50 Prozent der einstigen Kapazität anbieten zu wollen.

Der Geldabfluss im laufenden Geschäft hatte zum Jahresende rund 300 Millionen Euro pro Monat betragen. Dieses Niveau hatte der Vorstand auch für das erste Quartal angepeilt. Die liquiden Mittel zum Jahreswechsel waren auf 10,6 Milliarden Euro beziffert worden. Der Konzern hat von Deutschland, Schweiz, Österreich und Belgien im vergangenen Jahr 9 Milliarden Euro Staatshilfe erhalten. Ein darin enthaltener Kredit der KfW-Bank in Höhe von einer Milliarde Euro wurde bereits zurückgezahlt.


Boeing erneut mit hohem Verlust - 737-Max-Probleme weiter ungeklärt

CHICAGO: Der Airbus-Erzrivale Boeing kommt nicht aus der Krise. Die Corona-Pandemie setzt dem Flugzeugbauer weiter zu. Außerdem gibt es schon wieder neue Probleme - neben dem Unglücksjet 737 Max macht auch ein Auftrag für die US-Präsidentenmaschine Air Force One Ärger.

Der US-Luftfahrtriese Boeing ächzt nach seinem Rekordverlust im vergangenen Jahr weiter unter der Corona-Krise und hat Anfang 2021 erneut tiefrote Zahlen geschrieben. Im ersten Quartal stand unter dem Strich ein Verlust von 561 Millionen Dollar (464 Mio Euro), wie der Airbus-Rivale am Mittwoch in Chicago mitteilte. Es war bereits das sechste Vierteljahr mit einem Minus in Folge. Vor einem Jahr hatte der Fehlbetrag bei 641 Millionen Dollar gelegen.

Boeing-Chef Dave Calhoun bemühte sich im Geschäftsbericht, Zuversicht zu verbreiten: «Wir sehen 2021 als wichtigen Wendepunkt für unsere Branche». Zwar belaste die Pandemie den Markt für Flugzeuge weiter, doch mit der zunehmenden Verbreitung von Impfstoffen steige die Hoffnung auf eine kräftige Erholung. Anleger teilten den Optimismus zunächst nicht und ließen Boeings Aktien im vorbörslichen US-Handel fallen. Analysten hatten im Schnitt mit weniger Verlust gerechnet.

Zwar konnte Boeing nach der Aufhebung des Flugverbots für seinen Bestseller 737 Max in wichtigen Märkten wie den USA und Europa wieder zahlreiche Maschinen der Reihe ausliefern und auch neue Bestellungen einsammeln. Dafür gab es Probleme mit dem Langstreckenjet 787 «Dreamliner», so dass der Hersteller im abgelaufenen Quartal nur zwei Exemplare an seine Kunden übergab. Der Umsatz lag mit 15,2 Milliarden Dollar noch einmal zehn Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum.

Zuwächse im Rüstungs- und Raumfahrtgeschäft konnten den starken Einbruch in der Verkehrsflugzeugsparte nicht ausgleichen. Darüber hinaus gibt es auch schon wieder neue Baustellen bei der 737 Max, die wegen zwei Abstürzen mit 346 Toten rund 20 Monate mit Startverboten belegt und erst im November wieder in den USA zum Betrieb zugelassen worden war. Momentan müssen schon wieder rund 106 Maschinen am Boden bleiben, weil Boeing Anfang April Elektrik-Probleme im Cockpit fand, die sich als weitreichender als zunächst gedacht entpuppten.

Boeing machte im Geschäftsbericht keine klaren Angaben dazu, wann und wie die Mängel beseitigt werden sollen. Vorstandschef Calhoun erklärte in einem Schreiben an die Mitarbeiter, dass die Pläne zur Behebung der Probleme kurz vor dem Abschluss stünden und die Reparaturen nur ein paar Tage Arbeit pro Flugzeug erfordern dürften. Die US-Luftfahrtaufsicht FAA muss der Lösung jedoch zustimmen und dürfte angesichts der Vorgeschichte des Unglücksjets penibel prüfen. Der Flugzeugbauer räumte auch noch andere neue Schwierigkeiten ein.

So liegt Boeing bei den Arbeiten an der neuen US-Präsidentenmaschine Air Force One hinter seinem Zeitplan und musste bei dem verlustreichen Projekt abermals hohe außerplanmäßige Kosten verkraften. Probleme wegen der Corona-Krise und aufgrund von Ärger mit einem Zulieferer belasteten die Bilanz im jüngsten Quartal mit rund 318 Millionen Dollar vor Steuern. Das Pentagon hatte Boeing im Januar 2016 mit dem Bau der neuen Air Force One beauftragt. Die neuen Jumbos vom Typ 747-8 sollen die alternden 747-Jets ablösen, die seit den frühen 1990er Jahren den Präsidenten um die Welt fliegen.


Boeing startet mit tiefroten Zahlen ins Jahr

CHICAGO: Der US-Flugzeugbauer Boeing hat nach seinem Rekordverlust im vergangenen Jahr auch Anfang 2021 tiefrote Zahlen geschrieben. Auch wegen des Geschäftseinbruchs durch die Corona-Krise stand im ersten Quartal unter dem Strich ein Minus von 561 Millionen US-Dollar (464 Mio Euro) nach einem Verlust von 641 Millionen Dollar ein Jahr zuvor, wie der Airbus-Rivale am Mittwoch in Chicago mitteilte. Damit fiel der Fehlbetrag noch höher aus als von Analysten im Schnitt erwartet.

Zwar konnte Boeing nach der Aufhebung des Flugverbots für seinen Mittelstreckenjet 737 Max wieder zahlreiche Maschinen der Reihe ausliefern und auch neue Bestellungen einsammeln. Dafür gab es Probleme mit dem Langstreckenjet 787 «Dreamliner», so dass der Hersteller im abgelaufenen Quartal nur zwei Exemplare an seine Kunden übergab. Der Umsatz lag mit 15,2 Milliarden Dollar noch einmal zehn Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Zuwächse im Rüstungs- und Raumfahrtgeschäft konnten den starken Einbruch in der Verkehrsflugzeugsparte nicht ausgleichen.

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