Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Mittwoch

Foto: Pixabay/733215
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US-Luftfahrtbehörde gibt Boeing drei Monate für Qualitätsplan

WASHINGTON: Nach wiederholten Qualitätsproblemen in der Boeing-Produktion will die US-Luftfahraufsicht FAA rasche Veränderungen sehen. Der Flugzeugbauer habe 90 Tage Zeit, einen Aktionsplan zur Verbesserung der Qualitätskontrollen vorzulegen, gab FAA-Chef Mike Whitaker am Mittwoch bekannt. Darin müsse der Konzern unter anderem auf die Ergebnisse von FAA-Untersuchungen eingehen. Boeing müsse sich zu «echten und tiefgreifenden Verbesserungen» verpflichten und jeden Aspekt der Qualitätssicherung auf den Prüfstand stellen, betonte Whitaker.

Der Flugzeugbauer steht vor allem nach einem jüngsten dramatischen Zwischenfall unter verstärktem Druck, die Qualitätskontrollen zu verbessern. Anfang Januar war bei einer so gut wie neuen 737-9 Max mit mehr als 170 Menschen an Bord kurz nach dem Start im Steigflug ein Rumpfteil herausgebrochen. Bei dem Vorfall wurde niemand ernsthaft verletzt - zufällig waren die beiden Plätze direkt an der Öffnung leer geblieben. Die Unfallermittlungsbehörde NTSB geht davon aus, dass an dem Teil Befestigungsbolzen fehlten. Es gab auch wiederholt Probleme mit falsch gebohrten Löchern im Rumpf.

Eine von der FAA eingesetzte Expertenkommission kritisierte nach einer mehrmonatigen Untersuchung erst diese Woche Schwächen in Boeings Qualitätssicherung. So fand sie etwa in der Verkehrsflugzeug-Sparte keinen einheitlichen und klaren Weg für die Mitarbeiter, über Qualitätsmängel zu berichten.


Gewerkschaft Ufo startet Urabstimmung bei Lufthansa-Tochter Cityline

FRANKFURT/MAIN: Die Lufthansa kommt nicht zur Ruhe. Bei der Tochter Cityline droht Passagieren der nächste Streik.

Inmitten diverser Tarifkonflikte droht der Lufthansa nun auch noch ein Streik bei der Tochter Cityline. Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo rief ihre Mitglieder ab Donnerstag bis zum 6. März zur Urabstimmung über Arbeitskämpfe auf. Lufthansa Cityline habe bei den Tarifgesprächen kein ernstzunehmendes Angebot vorgelegt, kritisierte die Gewerkschaft am Mittwoch.

«Der Arbeitgeber ließ uns keine andere Wahl als unsere Mitglieder bei Lufthansa Cityline aufzurufen, nun über Streiks abzustimmen», sagte Ufo-Verhandlungsführer Rachid Madmar. Ufo fordert für die etwa 900 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der Lufthansa-Tochter unter anderem 15 Prozent mehr Geld, eine Kombinationszahlung aus Inflationsausgleichsprämie und Einmalzahlung in Summe von 3000 Euro und die Erhöhung von Funktionszulagen bei einer Laufzeit von 18 Monaten.

Erst am vergangenen Donnerstag hatte Ufo die rund 18.000 Kabinenbeschäftigten der Muttergesellschaft Lufthansa bis 6. März zur Urabstimmung über Streiks aufgerufen. Die Gewerkschaft hatte die Tarifverhandlungen für gescheitert erklärt mit der Begründung, die Lufthansa habe kein ausreichendes Angebot vorgelegt.

Die Airline muss sich derzeit mit einer ganzen Reihe von Konfliktherden herumschlagen: Zum Tarifkonflikt mit der Ufo kommen noch Auseinandersetzungen mit Piloten der Tochter Discover, dem Bodenpersonal und den Luftsicherheitskräften an Flughäfen hinzu.


Lufthansa dringt auf schnelle Verhandlungen nach Technik-Streik

FRANKFURT/MAIN: Im Tarifkonflikt bei der Lufthansa macht die Gewerkschaft Verdi mit einem dreitägigen nochmals Druck. Passagiere dürften aber nicht betroffen sein. Die Fluggesellschaft fordert schnelle Verhandlungen.

Die Lufthansa hat den Warnstreik der Gewerkschaft Verdi scharf kritisiert und schnelle Verhandlungen in dem Tarifkonflikt gefordert. «Dieser kurzfristige Aufruf in den Technikbetrieben mit gerade einmal zwölf Stunden Vorlauf zu einem dritten sogenannten Warnstreik mit einer Länge von drei Tagen ist eine nicht nachvollziehbare und völlig unangemessene Eskalation», erklärte das Unternehmen am Mittwoch. Man habe Verdi angeboten, jederzeit weiterzuverhandeln - das gelte nach wie vor. «Ganz konkret möchten wir die Verhandlungen am 4. März, also am ersten Arbeitstag nach Streikende, fortsetzen.» Ziel bleibe eine schnelle Einigung. Bisher war die nächste Verhandlungsrunde für den 13. und 14. März angesetzt.

Verdi hatte am Dienstagabend zu einem dreitägigen Warnstreik in Technikbereichen bei der Lufthansa aufgerufen. Der Ausstand begann am Mittwoch um 6.00 Uhr. An der bundesweiten Aktion beteiligen sich laut Gewerkschaft unter anderem Beschäftigte und Auszubildende der Lufthansa Technik, Lufthansa Aviation Training und Lufthansa Technical Training. Die Lufthansa geht nach eigenen Angaben davon aus, dass der Warnstreik keine größeren Auswirkungen auf den Flugplan am Mittwoch hat.

Die Fluggesellschaft kritisierte, sie sei am vergangenen Donnerstag mit einem verbesserten Angebot einen Schritt auf Verdi zugegangen und erfülle zentrale Forderungen. Bislang hat Verdi in dem Konflikt zwei mehr als ganztägige Warnstreiks geführt, bei denen jeweils Hunderte Flüge ausfielen. Die Arbeitnehmervertreter lehnten zuletzt das Angebot der Lufthansa als unzureichend ab.


Ausstand bei Lufthansa-Technikern - Keine Passagiere betroffen

FRANKFURT/MAIN: Im Tarifkonflikt bei der Lufthansa erhöht die Gewerkschaft Verdi mit einem dreitägigen Ausstand den Druck. Passagiere dürften aber nicht betroffen sein.

Im Tarifkonflikt des Lufthansa-Bodenpersonals sind Technik-Mitarbeiter am Mittwochmorgen in einen dreitägigen Warnstreik getreten. Der Ausstand habe wie geplant um 6.00 Uhr begonnen, sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft Verdi, Marvin Reschinsky. Passagierflüge sollen diesmal nicht betroffen sein.

An der bundesweiten Aktion beteiligen sich laut Verdi unter anderem Beschäftigte und Auszubildende der Lufthansa Technik, Lufthansa Aviation Training und Lufthansa Technical Training. Die Lufthansa geht nach eigenen Angaben davon aus, dass der Ausstand «keine größeren Auswirkungen auf den Lufthansa-Flugplan» am Mittwoch haben werde. Passagiere sollten dennoch stets den Status ihres Fluges auf lufthansa.com oder in der Lufthansa-App prüfen.

Bislang hat Verdi in dem Konflikt zwei mehr als ganztägige Warnstreiks geführt, bei denen jeweils Hunderte Flüge ausfielen. Die Arbeitnehmervertreter lehnten zuletzt ein neues Angebot der Lufthansa nach zweitägigen Tarifverhandlungen als unzureichend ab. Dieses hatte die Lufthansa nach der jüngsten Warnstreikwelle des Bodenpersonals unterbreitet. Die nächsten Verhandlungen sollen am 13. und 14. März stattfinden.

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