Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Mittwoch

Boeing erleidet vierten Jahresverlust in Folge

ARLINGTON: Teure Probleme mit mehreren Flugzeugtypen haben dem Luftfahrt- und Rüstungskonzern Boeing 2022 das vierte Verlustjahr in Folge eingebrockt. Mit 5,05 Milliarden US-Dollar (rund 4,6 Mrd Euro) lag der Fehlbetrag unter dem Strich noch höher als die knapp 4,3 Milliarden ein Jahr zuvor, wie der US-Rivale des europäischen Herstellers Airbus am Mittwoch in Arlington mitteilte. Auch im vierten Quartal schrieb Boeing rote Zahlen. Konzernchef Dave Calhoun wertete 2022 dennoch als wichtiges Jahr der Erholung.

Der Hersteller aus den USA steckt seit 2019 in einer schweren Krise. Nach tödlichen Abstürzen zweier Mittelstreckenjets von Typ 737 Max durfte das Modell lange Zeit weltweit nicht abheben. Dann brachte die Corona-Pandemie die ganze Luftfahrtbranche in Schieflage, zudem musste Boeing wegen Produktionsmängeln die Auslieferung seines Langstreckenjets 787 «Dreamliner» stoppen und seinen Zeitplan für den runderneuerten Großraumjet 777X um Jahre nach hinten verschieben. Im vergangenen Jahr zogen zudem Probleme in der Rüstungssparte weitere Belastungen in Milliardenhöhe nach sich.


Easyjet sieht sich trotz Verlusts im Weihnachtsquartal auf Kurs

LUTON: Die britische Billigflieger Easyjet hat trotz einer kräftigen Erholung der Nachfrage im Weihnachtsquartal erneut rote Zahlen geschrieben. Weil neben dem Umsatz auch die Betriebskosten stiegen, verringerte sich der bereinigte Vorsteuerverlust lediglich um 38 Prozent auf 133 Millionen britische Pfund (etwa 151 Mio Euro), wie Easyjet am Mittwoch in Luton bei London mitteilte. Für das Geschäftsjahr bis Ende September 2023 rechnet Easyjet-Chef Johan Lundgren jedoch mit schwarzen Zahlen - und weiterhin höheren Ticketpreisen. Europas größter Billigflieger Ryanair aus Irland hat hingegen auch für das Weihnachtsquartal einen Gewinn in Aussicht gestellt.

Bei Easyjet entsprechen die Monate Oktober bis Dezember dem ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wuchs die Zahl der Passagiere um fast die Hälfte auf 17,5 Millionen. Der Umsatz sprang sogar um 83 Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Pfund nach oben. Ein Grund dafür waren deutlich höhere Ticketpreise.

«Wir erwarten, dass sich unser Winterverlust in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zum letzten Jahr deutlich verringern wird», sagte Easyjet-Chef Lundgren. «Damit sind wir auf dem besten Weg, für das Gesamtjahr einen Gewinn zu erwirtschaften.» So soll der Gewinn vor Steuern nun die durchschnittliche Markterwartung von derzeit 126 Millionen Pfund übertreffen. Lundgren baut dabei auf die starke Entwicklung der Buchungen und höhere Ticketpreise auch für den Sommer.


Leere Hallen am Flughafen Berlin-Brandenburg

BERLIN: Am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) haben sich am frühen Mittwochmorgen zahlreiche Teilnehmer des Warnstreiks versammelt. Die Gewerkschaft Verdi hatte die Beschäftigten der Flughafengesellschaft, der Bodenverkehrsdienste und der Luftsicherheit aufgerufen, für einen gesamten Tag die Arbeit niederzulegen. Am Morgen fanden sich die Streikenden ab 8.00 Uhr vor dem Terminalgebäude zusammen.

Der Passagierverkehr am BER stand derweil still. Die Hallen waren leer. Nur vereinzelt kamen Fluggäste an, die nicht rechtzeitig von den Ausfällen gehört oder von ihren Fluggesellschaften informiert worden waren. Ursprünglich waren für Mittwoch 300 Starts und Landungen mit 35.000 Passagieren geplant. Sämtliche Flüge wurden an den Infotafeln als gestrichen angezeigt.

Verdi will mit dem Warnstreik den Druck auf die Arbeitgeberseite vor den nächsten Verhandlungen am 30. Januar (Bodenverkehrsdienste) und am 8. Februar (Flughafengesellschaft) erhöhen. Die Gewerkschaft fordert in beiden Verhandlungen 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von einem Jahr. Die Arbeitgeber wollen unter anderem längere Vertragslaufzeiten. Für die Beschäftigten der Flughafengesellschaft wurde eine Einmalzahlung bis zu 2000 Euro angeboten. Verdi setzt aber auf Erhöhungen, die sich auch langfristig in den Tabellen wiederfinden.

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