Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Mittwoch

Foto: Pixabay
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Airbus zahlt Millionensumme wegen Korruptionsvorwürfen

PARIS: Der Flugzeugbauer Airbus hat sich mit den Strafbehörden in Frankreich auf die Zahlung einer Millionensumme verständigt, um einer möglichen Verfolgung wegen Korruptionsverdachts in Libyen und Kasachstan zu entgehen. Das Pariser Strafgericht habe die Vereinbarung, die die Zahlung von 15,8 Millionen Euro vorsieht, bestätigt, teilte die Finanzstaatsanwaltschaft am Mittwoch in Paris mit.

Bei den möglichen Korruptionsfällen habe es sich um Verkäufe von Flugzeugen, Hubschraubern und Satelliten in Libyen und Kasachstan zwischen 2006 und 2011 gehandelt. Diese Fälle seien bei Ermittlungen zu Korruptionsvorwürfen aufgetaucht, wegen denen Airbus in einer 2020 getroffenen Vereinbarung in Frankreich bereits eine Buße von knapp 2,1 Milliarden Euro gezahlt hatte.

Mit einer beispiellosen Milliardenstrafe hat Airbus damals langjährige Korruptionsermittlungen in drei Ländern beendet. Zusammen 3,6 Milliarden Euro zahlte der europäische Flugzeugbauer in Frankreich, Großbritannien und den USA.


Keine Bergung nach Flugzeugabsturz in der Ostsee

BRAUNSCHWEIG: Die von einem Kölner Unternehmer geflogene und Anfang September in der Ostsee abgestürzte Cessna 551 wird nicht geborgen. «Wir haben entschieden, das Luftfahrzeug nicht zu bergen, weil keine neuen Erkenntnisse zu erwarten sind», sagte ein Sprecher der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) am Mittwoch. Die Behörde hatte zuvor einen Zwischenbericht veröffentlicht, in dem es heißt, Druckverlust in der Kabine habe zur Handlungsunfähigkeit der Personen an Bord geführt. Der 72 Jahre alte Pilot war in Jerez in Spanien mit Ziel Köln mit drei Passagieren gestartet.

Das Flugzeug sei in nordöstliche Richtung weitergeflogen, bis es vor der Küste Lettlands in die Ostsee stürzte. Westlich der lettischen Hafenstadt Ventspils fiel es ins Meer. Rettungskräfte hatten Überreste der Unglücksmaschine etwa 200 Meter vom ursprünglichen Suchort in einer Tiefe von etwa 60 Metern gefunden. Hoffnung auf Überlebende gab es nicht mehr.

Die BFU schrieb weiter, der Pilot habe gegen Mittag über Funk an die Flugsicherung in Madrid Probleme mit der Klimaanlage und dem Druckausgleich gemeldet und um Genehmigung gebeten, die Höhe schnell zu verlassen. Während dieses Funkspruchs seien deutliche Hintergrundgeräusche zu hören gewesen, dann habe der Pilot nicht mehr geantwortet. Zwei Piloten eines alarmierten französischen Jagdflugzeugs gaben an, dass sie keinerlei äußere Beschädigungen an dem Flugzeug und keine Aktivität an Bord feststellten.

Fotoaufnahmen zeigen das Flugzeug sowie den handlungsunfähigen Piloten und seine an ihrem Platz im Cockpit hängende, unbenutzte Sauerstoffmaske. Die Cesna flog immer weiter über Köln in Richtung Ostsee, die deutsche Luftwaffe begleitete sie. Am Abend begann der unkontrollierte Sinkflug. Eine Black Box mit Stimmbandaufzeichnung und Flugschreiber ist für das Modell nicht vorgeschrieben.

Der Pilot hatte eine Flugerfahrung von etwa 1700 Stunden, einer der Fluggäste war vor Jahren im Besitz einer Lizenz für Berufspiloten, wie die BFU schrieb.


Airbus: Zeitplan für Wasserstoff-Flugzeug hängt von Infrastruktur ab

TOULOUSE: Der Airbus-Konzern macht seinen Zeitplan für die Entwicklung eines Passagierflugzeugs mit Wasserstoff-Antrieb vom Aufbau der Infrastruktur abhängig. «Wenn Fluggesellschaften in der zweiten Hälfte des nächsten Jahrzehnts mit Wasserstoff-Flugzeugen fliegen sollen, brauchen wir nicht nur das Flugzeug. Wir brauchen die Infrastruktur und die entsprechenden Regelwerke dafür», sagte Airbus-Chef Guillaume Faury am Mittwoch. Er mahnte die Politik, rechtzeitig Vorschriften zu erlassen. Sollte die Infrastruktur absehbar nicht rechtzeitig fertig werden, könnte dies ein Grund für eine Verschiebung des Zeitplans sein. Dies gelte auch, wenn Airbus seine Technik für das Flugzeug bereits fertig habe, sagte Faury.

Airbus will bis 2035 ein marktreifes Passagierflugzeug mit Wasserstoffantrieb auf den Markt bringen und damit CO2-neutrales Fliegen ermöglichen. Mit 100 bis 200 Sitzplätzen könnte die Maschine etwa die Kapazität wie die heutigen Mittelstreckenjets der A320neo-Familie bieten. Derzeit arbeitet der Konzern mit Triebwerksherstellern und anderen Partnern an den Grundlagen. Bis etwa 2025 soll das grundsätzliche Konzept stehen. 2027 oder 2028 soll die Entwicklung offiziell angeschoben werden.

Airbus arbeitet zudem mit Partnern wie Flughäfen und Gasherstellern zusammen, um die Produktion von grünem Wasserstoff ebenso voranzutreiben wie den Aufbau der Betankungsanlagen an den Flughäfen.


Hubschrauber stürzt auf Dach eines Wohnhauses in Melbourne

MELBOURNE: Glimpflicher Ausgang eines Hubschrauberunglücks im australischen Melbourne: Obwohl der Helikopter am Mittwoch mitten auf das Dach eines Wohnhauses im Südosten der Millionenmetropole stürzte, kam niemand ums Leben.

Der Pilot - und einzige Insasse - sei für eine Stunde in dem Wrack eingeklemmt gewesen, bis Rettungskräfte ihn mithilfe eines Krans befreien konnten, berichtete die Nachrichtenagentur AAP. Der Mann wurde mit Verletzungen an den Beinen in ein Krankenhaus gebracht. Zum Zeitpunkt des Unfalls war niemand in dem Bungalow, so dass es keine weiteren Verletzten gab. Die Absturzursache war zunächst unklar.

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