Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Freitag

Sieben Tote bei Zusammenstoß von Kleinflugzeugen in Alaska

WASHINGTON: Beim Zusammenstoß von zwei Kleinflugzeugen im US-Bundesstaat Alaska sind sieben Menschen ums Leben gekommen. Das Unglück habe sich südlich der Stadt Anchorage in der Nähe des Ortes Soldotna auf der Halbinsel Kenai ereignet, erklärte Gouverneur Mike Dunleavy am Freitag (Ortszeit). Unter den Opfern war auch ein Abgeordneter des Parlaments von Alaska gewesen, der 67-jährige Gary Knopp, wie eine Polizeibehörde des Bundesstaats erklärte.

Sechs Opfer waren demnach sofort tot, die siebte Person starb auf dem Weg zum örtlichen Krankenhaus. Die Flugsicherheitsbehörde NTSB erklärte, der Zusammenstoß der Maschine vom Typ Piper PA-12 und der Havilland DHC-2 Beaver werde untersucht.


Bereits mehr als 13.000 Corona-Tests am Flughafen Luxemburg

LUXEMBURG: Am Flughafen Luxemburg haben sich bereits rund 13.500 Flugreisende auf das Coronavirus testen lassen. Dabei seien insgesamt 92 Personen mit einer Infektion entdeckt worden, sagte eine Sprecherin des luxemburgischen Gesundheitsministeriums am Freitag. In der vergangenen Woche habe es 31 neue Fälle gegeben. Die Tests am Flughafen Luxemburg, die seit Ende Mai angeboten würden, seien freiwillig und kostenlos. Das Testzentrum werde vor allem von Reiserückkehrern genutzt.

«Wir merken, dass deren Bereitschaft, sich testen zu lassen, in den Ferien steigt», sagte die Sprecherin. Man gehe davon aus, dass sich derzeit 15 Prozent der ankommenden Passagiere testen ließen. Um Flugreisende bei ihrer Ankunft für Tests zu sensibilisieren, gebe es seit zwei Wochen einen Stand am Airport, an dem Studenten Flyer verteilten. Die Flugreisenden könnten sich mit einem Voucher auch in einem der Zentren in Luxemburg testen lassen.

Bislang hat es insgesamt knapp 567.000 Tests und rund 6600 bestätigte Fälle im Land gegeben. In der vergangenen Woche (20. bis 26. Juli) waren 695 Neuinfektionen dazu gekommen - von denen 113 auf Grenzgänger entfielen. Das Großherzogtum zählt mehr als 600.000 Einwohner.


Fluggesellschaft KLM will bis zu 5000 Stellen streichen

AMSTERDAM: Wegen des Geschäftseinbruchs in der Corona-Krise will die Fluggesellschaft Air France-KLM bei ihrem niederländischen Ableger KLM bis zu 5000 Vollzeitstellen abbauen. Die Erholung des Flugverkehrs werde lange dauern und sei mit vielen Unsicherheiten verbunden, teilte KLM am Freitag in Amsterdam mit. Das Unternehmen müsse seine Struktur und seine Größe in den kommenden Jahren weiter und radikal verändern. Das Management richtet seine Pläne auf den voraussichtlichen Flugbetrieb der kommenden beiden Jahre aus.

Im Laufe des Jahres 2021 müsse die Zahl der Vollzeitstellen in der KLM-Gruppe um 4500 bis 5000 auf dann noch 28.000 sinken, hieß es in der Mitteilung. Der niederländische Staat stützt KLM bereits mit einem Kredit und einer Bürgschaft in Milliardenhöhe. Frankreich unterstützt seinerseits die KLM-Schwestergesellschaft Air France mit einer Milliardensumme.


Flugzeugabschuss: Iran bereit für Schadenersatzzahlung an Ukraine

TEHERAN: Im Fall einer abgeschossenen Passagiermaschine mit knapp 180 Toten ist der Iran nach Worten seines Außenamtssprechers «grundsätzlich» zu einer Schadenersatzzahlung an die Ukraine bereit. Einen genauen Zeitpunkt gab Abbas Mussawi zunächst nicht an. «Wir haben uns dazu zwar grundsätzlich bereiterklärt, aber die Angelegenheit ist sehr zeitintensiv», sagte Mussawi laut der Nachrichtenagentur IRNA am Freitag. Es gebe diverse technische und juristische Aspekte in dem Fall, die noch untersucht und besprochen werden müssten.

Die ukrainische Boeing-Maschine war am 8. Januar irrtümlich kurz nach dem Start in Teheran von der iranischen Luftabwehr abgeschossen worden. Alle 176 Bordinsassen wurden getötet. Die iranische Führung gab den Abschuss erst mit Verzögerung zu, was zu wütenden Protesten im Lande führte. Unter den toten Passagieren waren Kanadier, Ukrainer, Afghanen, Briten, Schweden und Iraner mit Aufenthaltsrecht in Schweden.

Die iranische Luftfahrtbehörde hat Mitte Juli in ihrem Abschlussbericht von einem «menschlichen Fehler» gesprochen. Die fehlerhafte Ausrichtung eines Radarsystems hätte zu einem Kommunikationsfehler bei der zuständigen militärischen Abteilung geführt, hieß es.

Die Flugschreiber hatte der Iran Frankreich zum Auslesen übergeben. Die französische Luftsicherheitsbehörde BEA hatte im Juli damit begonnen, sie auszuwerten.


British-Airways-Mutter IAG will Milliardensumme von Anlegern

LONDON: Die British-Airways-Mutter IAG will sich wegen des Geschäftseinbruchs in der Corona-Krise eine Milliardensumme von Anlegern besorgen. Geplant sei eine Kapitalerhöhung um bis zu 2,75 Milliarden Euro, teilte die International Airlines Group (IAG), zu der auch die Fluggesellschaften Iberia, Vueling, Aer Lingus und Level gehören, bei der Vorlage der Quartalszahlen am Freitag in London mit. Die mit einem Anteil von 25,1 Prozent größte IAG-Aktionärin, die arabische Fluggesellschaft Qatar Airways, habe bereits zugesagt, gemäß ihrem Anteil frisches Geld zuzuschießen. Allerdings müssen die Aktionäre dem Vorhaben bei einer Hauptversammlung am 8. September erst noch zustimmen.

Mit dem Geld will der Konzern seine Bilanz stärken, um den Einbruch des Flugverkehrs infolge der Corona-Krise zu überleben. Die Folgen der Pandemie haben IAG wie Fluggesellschaften rund um den Globus schwer getroffen. Airlines fehlt es vorn und hinten an Geld. IAG will deshalb Tausende Jobs streichen. Vergangene Woche hatte der Konzern bereits eine Verlängerung der Zusammenarbeit mit dem Kreditkartenanbieter American Express bekannt gegeben, durch die IAG insgesamt 750 Millionen britische Pfund (828,5 Mio Euro) zufließen sollen.


Air France-KLM mit tiefrotem Quartal - Kaum Besserung in Sicht

PARIS: Die Corona-Krise drückt die angeschlagene Fluggesellschaft Air France-KLM immer tiefer in die roten Zahlen. Im zweiten Quartal sei unter anderem wegen einer Abschreibung auf ausgemusterte Flugzeuge ein Verlust von 2,6 Milliarden Euro angefallen. Damit stieg das Minus in diesem Jahr bereits auf 4,4 Milliarden Euro an.

Die Fluglinie hatte bereits vor Corona Probleme und schrieb auch in der ersten Jahreshälfte 2019 rote Zahlen, allerdings deutlich weniger. Der Umsatz brach in den ersten sechs Monaten um mehr als die Hälfte auf 6,2 Milliarden Euro ein, wie der Lufthansa-Konkurrent am Donnerstag nach Börsenschluss in Paris mitteilte.

Auch wenn die ganz strengen Corona-Auflagen inzwischen gefallen sind, sieht Konzernchef Ben Smith weiter viele Gefahren wie die wieder steigenden Corona-Infektionszahlen. Die Unsicherheit sei nach wie vor enorm hoch. Zudem sei mittelfristig auch mit einem komplett anderen Verhalten der Kunden zu rechnen. So geht die Fluglinie, die wie die Lufthansa bereits staatliche Hilfen in Anspruch nehmen musste, auch im zweiten Halbjahr von einem deutlichen operativen Verlust aus. In den ersten sechs Monaten musste Air France im operativen Geschäft 2,4 Milliarden Euro draufzahlen. Vor einem Jahr hatte der Konzern noch einen operativen Gewinn erzielt.

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