Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Freitag

Foto: Freepik
Foto: Freepik

Lufthansa fürchtet schwere Nachteile durch EU-Klima-Gesetze

BERLIN/FRANKFURT: Der Lufthansa-Konzern fürchtet immense Belastungen durch das Klimaschutzpaket der EU-Kommission. Nach seiner bisherigen Einschätzung können die Pläne zu erheblichen Wettbewerbsnachteilen für europäische Netzwerk-Fluggesellschaften führen, erklärte der Leiter Konzernpolitik, Kay Lindemann, am Freitag in Berlin. Außerdem drohten zusätzliche CO2-Emissionen, wenn Umsteigeflüge auf außereuropäische Drehkreuze verlagert werden.

Die EU-Kommission präsentiert am kommenden Mittwoch (14. Juli) ein Maßnahmenpaket, das dabei helfen soll, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent zu senken. Es wird daher «Fit for 55» genannt. Enthalten sein könnten darin in Bezug auf den Luftverkehr ein ausgeweiteter Emissionshandel, höhere Kerosinsteuern für innereuropäische Flüge sowie eine neue, schnell steigende Beimischungsquote für die teureren, nachhaltigen Flugkraftstoffe.

Aus den Maßnahmen könnten perspektivisch jährliche Belastungen zwischen ein und zwei Milliarden Euro entstehen, warnte Lindemann. Auf der anderen Seite könne die Konkurrenz vom arabischen Golf, aus der Türkei oder Russland die auf die EU begrenzten Regelungen leicht umgehen.

Für die geplante Quote für nachhaltige Kraftstoffe müsse ein Finanzierungsmechanismus gefunden werden, der alle Anbieter gleichermaßen einbezieht, verlangt Lufthansa. Dazu könnte zum Beispiel in die Abgabenberechnung das Endziel der verkauften Tickets berücksichtigt werden. «Mehr Ambition beim Klimaschutz im Luftverkehr kostet, das ist klar», sagte Lindemann. Man sei grundsätzlich bereit, diesen Weg mitzugehen, wolle aber keine Wettbewerbsnachteile in Kauf nehmen.


Neun Tote bei Flugzeugabsturz kurz nach dem Start in Schweden

STOCKHOLM: Fast genau zwei Jahre nach einem ganz ähnlichen Unglück erlebt Schweden eine neue Tragödie um eine Gruppe Fallschirmspringer. Neun Menschen kommen um, als ihr Flugzeug kurz nach dem Start verunglückt.

Neun Menschen sind bei einem schweren Flugzeugunglück in Schweden ums Leben gekommen. Acht Fallschirmspringer und ein Pilot starben, als ein vom örtlichen Fallschirmclub angemietetes Kleinflugzeug am Donnerstagabend am Flughafen der Stadt Örebro kurz nach dem Start verunglückte und Feuer fing. Niemand an Bord der Propellermaschine überlebte, wie die zuständige schwedische Polizei in der Nacht zum Freitag mitteilte.

Es handele sich um ein sehr tragisches Unglück, sagte der stellvertretende regionale Polizeichef Niclas Hallgren am Vormittag auf einer Pressekonferenz. Der Umfang der Tragödie sei den Einsatzkräften sofort klar geworden, als sie am Unglücksort eintrafen. «Es gab kein Leben zu retten», sagte Feuerwehrchef Per-Ove Staberyd.

Die schwedische Havariekommission leitete Untersuchungen ein, um die Unglücksursache zu ermitteln. Ein Anwohner sagte der Zeitung «Aftonbladet», er habe einen sehr lauten Knall gehört und zunächst gedacht, dass es sich um einen Autounfall handele. Dann habe er schwarzen Rauch aufsteigen sehen. Örebro mit seinen knapp 115.000 Einwohnern liegt knapp 200 Kilometer westlich von Stockholm.

Viele Schweden reagierten mit Bestürzung auf das Unglück. «Ich denke an die Betroffenen, ihre Familien und Angehörigen in diesem sehr schwierigen Moment», erklärte Ministerpräsident Stefan Löfven. Zahlreiche andere Spitzenpolitiker sprachen den Angehörigen ebenfalls ihr Beileid aus. Er zünde eine Kerze im Gedenken an, schrieb etwa Parlamentspräsident Andreas Norlén auf Instagram.

Zugleich wurden Erinnerungen an ein ganz ähnliches Unglück vor fast genau zwei Jahren wach: Damals waren bei einem Absturz eines Kleinflugzeugs mit Fallschirmspringern nahe der nordschwedischen Stadt Umeå ebenfalls neun Menschen ums Leben gekommen. Auch damals geschah das Unglück kurz nach dem Start, als die Maschine mit hoher Geschwindigkeit und der Nase voran Richtung Boden stürzte.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.