Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Freitag

Foto: Freepik
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Erneuter Vorfall mit Boeing 737 Max - aber sichere Landung in Newark

NEWARK: Nur wenige Monate nach der Wiederzulassung von Boeings Krisenjet 737 Max hat es erneut einen Vorfall mit dem Flugzeugmodell gegeben. Bei einem Flug von Miami nach Newark schalteten die Piloten am Freitag ein Triebwerk wegen möglicher mechanischer Probleme ab, wie die Fluggesellschaft American Airlines mitteilte. Die Maschine sei letztlich jedoch sicher gelandet. Alle Passagiere hätten den Flieger ganz normal verlassen können, auch die Crew sei wohlbehalten.

Boeing erklärte lediglich, dass dem Unternehmen der Vorfall bekannt sei und verwies für weitere Informationen an die Airline. Die US-Luftfahrtaufsicht FAA kündigte eine Untersuchung an. Die 737 Max war nach zwei Abstürzen mit 346 Toten rund 20 Monate mit Flugverboten belegt und wurde erst im November wieder in den USA zugelassen. Als Grund für die Unglücke galt eine defekte Steuerungssoftware. Hinweise auf einen Zusammenhang zu dem Vorfall vom Freitag gibt es nicht.


Vielflieger-Daten gehackt - Lufthansa und Partner betroffen

FRANKFURT/MAIN: Hacker haben bei einem Angriff auf den Luftfahrt-IT-Dienstleister Sita eine Vielzahl von Kundendaten erbeutet. Laut einem Lufthansa-Sprecher sind allein beim Vielflieger-Programm «Miles and More» rund 1,35 Millionen Kunden betroffen. Es seien aber ausschließlich Informationen zur Servicekartennummer, zum Statuslevel und teilweise zum Namen entwendet worden. Sicherheitsrelevante Passwörter, E-Mail-Adressen oder andere persönliche Kundendaten seien hingegen nicht betroffen. Die Passagiere bräuchten nicht aktiv zu werden, teilte Lufthansa am Freitag mit.

Die Hacker sind Lufthansa zufolge über eine asiatische Partner-Airline des Star-Alliance-Bündnisses an die Daten der «Miles and More»-Kunden gelangt. Sita hat den Vorfall am Donnerstag öffentlich bestätigt. Man habe schnell auf den hochentwickelten Angriff reagiert und gezielte Maßnahmen zur Eindämmung ergriffen, teilte das Unternehmen mit. Der Vorgang werde weiter untersucht. Für weitere Informationen sollten sich Passagiere an ihre Fluggesellschaften wenden.

Sita ist nach eigenen Angaben der weltweit führende Spezialist für IT und Kommunikation im Luftverkehr. Das Unternehmen ist nahezu für die gesamte Branche tätig.


Kompromiss bei Tuifly: Weniger Jobabbau, mehr Verzicht

HANNOVER: Im Streit um den Sparkurs bei Tuifly steht nach langen Verhandlungen nun ein Kompromiss zwischen Arbeitnehmern und Firmenleitung. Wie es am Freitagabend nach einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats aus dem Unternehmen hieß, soll die Zahl der in Deutschland betriebenen Maschinen von zuletzt 35 nicht auf 17, sondern lediglich auf 22 abgebaut werden. Damit einher geht unter anderem das Ziel, rund 200 Jobs bei den Piloten und beim Kabinenpersonal mehr zu erhalten als zunächst vom Management geplant.

Tuifly-Chef Oliver Lackmann wandte sich an die Belegschaft. «Im Cockpit werden wir insgesamt 370 Pilotinnen und Piloten und in der Kabine 830 Kolleginnen und Kollegen beschäftigen», schrieb er. Betriebsbedingte Kündigungen sollen vermieden werden. Eine Garantie, dass es nicht zu Entlassungen kommt, gibt es aber weiterhin nicht.

Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi sollen betroffenen Mitarbeitern in der Kabine und am Boden zusätzliche Freiwilligen-Programme angeboten werden, am Boden möglicherweise auch der Wechsel in eine Transfergesellschaft. Bestimmte Vergütungsbestandteile wie Spesen oder Provisionen werden gekürzt, teils auch bei der Altersvorsorge. Die Belegschaft der Tui-Konzern-Airline muss sich zudem auf mehr Eingriffsmöglichkeiten und «Flexibilität» bei Arbeitszeiten und Schichten einlassen. In der Wartung und Technik bleibt es dabei, dass viele Aufgaben nach Belgien und Großbritannien verlagert werden.


Für Airbus 92 Stornierungen im Februar - Mehr Jets ausgeliefert

TOULOUSE: Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus hat im Februar Bestellungen über 92 Verkehrsflugzeuge verloren. Zugleich holte der europäische Hersteller aber Aufträge über 11 neue Jets herein, wie er am Freitagabend in Toulouse mitteilte. Die Auslieferung neuer Maschinen nahm nach einem schwachen Jahresstart etwas an Fahrt auf. Nach 21 Jets im Januar lieferte das Unternehmen im abgelaufenen Monat 32 Verkehrsflugzeuge aus.

Airbus versucht regelmäßig, vor dem Jahreswechsel noch so viele fertige Maschinen auszuliefern wie möglich. Auch 2020 war der Dezember mit 89 Jets der stärkste Monat des Jahres. Zu Jahresbeginn fallen die Auslieferungen dadurch typischerweise schwach aus, weil der Hersteller erst wieder mehr Flugzeuge fertigstellen muss.

Airbus-Chef Guillaume Faury will im laufenden Jahr mindestens ähnlich viele Flugzeuge ausliefern wie im Vorjahr. Da hatte der Hersteller 566 Maschinen an seine Kunden übergeben, nachdem es im Rekordjahr 2019 noch 863 gewesen waren. Wegen der Corona-Pandemie hat der Konzern seine Produktion um rund 40 Prozent gedrosselt und will sie erst ab dem Sommer wieder etwas ausweiten.


Greenpeace-Aktivisten malen Jet in Frankreich grün an

PARIS: Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace haben auf dem internationalen Pariser Flughafen Charles de Gaulle einen Jet teilweise grün angemalt. Die Boeing 777 der Air France war geparkt und hatte keine Passagiere an Bord, wie die Nachrichtenagentur AFP am Freitag berichtete. Sicherheitskräfte nahmen die Aktivisten fest.

Greenpeace wollte mit der Aktion gegen die Luftverkehrspolitik der Mitte-Regierung protestieren. Die Betreibergesellschaft Aéroports de Paris (ADP) kündigte via Twitter an, sie werde Anzeige erstatten. Zudem sei eine Untersuchung des Vorfalls geplant. Auch der beigeordnete Minister für Verkehr, Jean-Baptiste Djebbari, kündigte eine Untersuchung an.


Iran: Revolutionsgarden verhindern Flugzeugentführung

TEHERAN: Die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) haben nach eigenen Angaben eine Flugzeugentführung verhindert. Ein Mann habe versucht, am Donnerstagabend eine Iran-Air-Maschine auf ihrem Weg von Ahwas (Südwestiran) nach Maschhad (Nordwestiran) zu entführen. Air Marschalls der IRGC hätten die Entführung verhindern können. Das Flugzeug sei in der zentraliranischen Stadt Isfahan zwischengelandet.

Alle Passagiere seien wohlauf und hätten ihren Flug mit einer anderen Maschine fortsetzen können, heißt es in einer Presseerklärung, die die IRGC am Freitag im Internet veröffentlichten. Der Entführer, der die Fokker 100 Maschine in einen der benachbarten Golfstaaten habe bringen wollen, sei «neutralisiert» worden. Weitere Details sollten in Kürze bekanntgegeben werden.


Eurowings will auf britischen Markt für Ferienflüge

KÖLN: Die Lufthansa-Tochter Eurowings steigt in den britischen Reisemarkt ein. Ab Ende Mai werde man die Ferien-Insel Mallorca mit den britischen Flughäfen Birmingham und Manchester verbinden, kündigte das Unternehmen am Freitag in Köln an. Geplant sind jeweils zwei Verbindungen pro Woche.

Hintergrund sind die Impf-Fortschritte in Großbritannien und die Öffnung touristischer Einrichtungen in Spanien. Nach entsprechenden Ankündigungen von Premierminister Boris Johnson hatte es einen Ansturm auf Flugtickets und Pauschalreisen gegeben. Eurowings betreibt auf Mallorca eine eigene Basis und verbindet als «Palma-Shuttle» die Ferien-Insel mit 24 Destinationen in Europa, 16 davon in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

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Leserkommentare

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